Fr., 25.07.2025 , 17:27 Uhr

Das Rückgrat der Energiewende? - Baustart für SuedLink in Oerlenbach

In Unterfranken beginnt ein Projekt, das die Diskussionen um die Energiewende seit Jahren prägt: der Bau von SuedLink. In Oerlenbach fiel nun der symbolische Startschuss für eines der größten Infrastrukturprojekte Deutschlands – mit prominenten Gästen aus Bundes- und Landespolitik. Ziel ist es, Windstrom aus dem Norden in den Süden zu bringen und so die Versorgungssicherheit zu stärken.

Startschuss für SuedLink

Nach über zehn Jahren Planung beginnt in Bayern offiziell der Bau der Stromtrasse SuedLink. Sie soll künftig bis zu 10 Millionen Haushalte mit grünem Windstrom versorgen und damit einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende leisten. Unter den Ehrengästen beim Auftakt: Bundesministerinnen Katherina Reiche und Dorothee Bär sowie Ministerpräsident Markus Söder, der die Bedeutung des Projekts für den energiehungrigen Wirtschaftsstandort Bayern betonte.

Was ist SuedLink?

SuedLink gilt als „Strom-Autobahn“ zwischen Nord- und Süddeutschland. Der Strom wird in sogenannten Konverterstationen – unter anderem in Bergrheinfeld – ins reguläre Netz eingespeist. Mit einer Übertragungsleistung von vier Gigawatt entspricht die Leitung etwa der Leistung von fünf großen Kraftwerken. Die Gesamtstrecke beträgt rund 700 Kilometer, davon etwa 130 Kilometer in Bayern, vor allem in Unterfranken. Die Fertigstellung ist für Ende 2028 geplant, die Kosten liegen bei rund 10 Milliarden Euro.

Widerstand und Akzeptanz

Die Anfänge des Projekts waren von massiven Bürgerprotesten geprägt, vor allem wegen der ursprünglich geplanten Freileitungen. Nach der Umstellung auf Erdkabel hat sich die Kritik abgeschwächt, dennoch gibt es weiterhin Bedenken und vereinzelte Proteste – auch beim offiziellen Start in Oerlenbach. Der dortige Bürgermeister Nico Rogge betonte, die Stimmung sei kritisch, aber sachlich und fair.

Ausblick und Herausforderungen

Ob das ambitionierte Ziel, SuedLink bis 2028 fertigzustellen, realistisch ist, bleibt fraglich. Die Betreiber geben sich jedoch optimistisch: Die Planungsverfahren seien weit fortgeschritten, und man rechne nicht mit größeren rechtlichen Verzögerungen. In Oerlenbach wird heute dennoch gefeiert – als Auftakt für ein Projekt, das die Energieversorgung in Deutschland grundlegend verändern soll.

Bauphase Bürgerproteste Energieversorgung Oerlenbach Strom-Autobahn SuedLink

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