1956 gelangen die Nachrichten von der brutalen und blutigen Niederschlagung des Ungarn-Aufstands in die DDR. Eine Gruppe von 12. Klässlern will sich daraufhin in Form von fünf Schweigeminuten mit den Aufständischen solidarisieren. Als die Obrigkeit davon erfährt, wird Druck auf das Umfeld der Schülerinnen und Schülern ausgeübt. Da die Klasse aber zusammenhält, bekommt sie das Verbot, das Abitur in der DDR abzulegen. Letztendlich beschließen die jungen Erwachsenen, das Land zu verlassen. „Das schweigende Klassenzimmer“ von Dietrich Garstka – eine Geschichte, die der Autor selbst erlebt hatte. Das Buch wurde vom Mainfrankentheater Würzburg auf die Bühne gebracht. Eine günstige Fügung für das Röntgen-Gymnasium, deren 10. und 11. Klassen sich der Thematik DDR widmen.
Ein Zeitzeuge, der bei der Podiumsdiskussion zu den Schülerinnen und Schülern spricht, ist Jochen Stern. 1947 war der damals 19-Jährige als Junglehrer tätig. Am 14. Oktober wurde er verhaftet – der unberechtigte Vorwurf: Spionage. Stern verbrachte einige Jahre in sowjetischer Gefangenschaft bevor er in die Bundesrepublik entlassen wurde. Insbesondere die heranwachsenden Schülerinnen und Schüler sollten sich mit Gedankenspielen um die aktuelle Lage der Welt intensiv auseinandersetzen. Die Generation hat als noch recht unbeschriebenes Blatt die Möglichkeit, geeint, statt wie so oft gespalten, zusammenzustehen. Geschichten wie die von Dietrich Garstka und Jochen Stern könnten dabei als Wegweiser dienen.