Ostheim vor der Rhön ist bekannt als „Perle der Streu“ – umgeben von wunderschöner Natur lädt der Luftkurort zu Ausflügen ein. Alle zwei Jahre kommen aber besonders viele Gäste, teils von weit her, nach Ostheim gefahren, denn dort findet der Rhöner Wurstmarkt statt.
Nur ein paar gezielte Schnitte an der Ringsalami und schon ist der 12. Rhöner Wurstmarkt in Ostheim offiziell eröffnet. „Entdecken.Schmecken.Genießen.“ lautet das Motto auf der Genussmesse – und das lassen sich die rund 17.000 Besucherinnen und Besucher nicht zweimal sagen. Mit großem Interesse und Appetit tauchen sie ein in die Marktstraße, welche sich für zwei Tage in ein wahres Schlaraffenland verwandelt. 50 Aussteller aus der bayerischen, hessischen und thüringischen Rhön oder etwa auch aus Italien bieten hier ihre Waren an. Die Produktpalette reicht dabei von Wurst und Schinken über Brot bis hin zu den feinsten Bieren, Weinen und Schnäpsen. Wer einen der begehrten Plätze auf der Messe bekommt, entscheidet das Organisationsteam um Bürgermeister Steffen Malzer.
Seit dem Start im Jahr 2000 setzt sich der Rhöner Wurstmarkt für nachhaltig regional erzeugte Produkte ein – gerade in Zeiten des Klimawandels ein Thema, welches immer mehr an Bedeutung gewinnt. So wird das bewusste Einkaufen etwa auch im Zuge einer kulinarischen Lesung zur Sprache gebracht.
Und auch den kleinsten Besuchern wird hier nicht langweilig. Ranger aus dem Naturpark Rhön bringen den Kindern beispielsweise näher, wie viel Platz ein Tier in der konventionellen Tierhaltung hat. So rückt auch das Thema Tierwohl weiter in den Vordergrund. Lange galt das Metzgerhandwerk als Männerdomäne, doch das scheint sich nun zu wandeln. Ein Beispiel dafür ist Barbara Fink, Bayerns erste und bis jetzt einzige Obermeisterin der Metzgerinnung Main-Rhön. Sie hat vor zwei Jahren eine Metzgerei in Fladungen übernommen und bringt seitdem mit Engagement und neuen Kreationen frischen Wind in die Branche.
Immer mehr Metzgereien müssen schließen – es fehlt der Nachwuchs. Um dem entgegenzuwirken hat der Fleischerverband Bayern die Kampagne „be a butcher“ ins Leben gerufen. Mit Bezeichnungen wie „Filetfee“, „Keulenkrieger“ oder „Beefbeschwörer“ möchte man, angelehnt an Game of Thrones, über das Handwerk aufklären. Wie in fast allen Berufsfeldern macht auch hier der technische Fortschritt nicht halt.