Der Gang zum Supermarkt um die Ecke ist für viele von uns ganz selbstverständlich. Die Bewohner von kleineren Örtchen müssen darauf meist aber verzichten – denn oft genug fehlt schlichtweg eine Einkaufsmöglichkeit. Umso wichtiger sind die kleinen Lädchen, die seit einigen Jahren vielerorts eröffnen. Vergangene Woche wurde der beste Dorfladen Deutschlands gekürt. Und dieser liegt bei uns in Unterfranken – genauer gesagt in Wiesenfeld im Landkreis Main Spessart.
Sichtlich stolz bringen die Verantwortlichen des Wiesenfelder Dorfladens das wohl wichtigste Schild des Jahres an. „Gold-Dorfladen des Jahres 2022/2023“ – und das deutschlandweit. Mit diesem Titel dürfen sich die Wiesenfelder nun ein Jahr lang schmücken. Auf der Messe „Internationale Grüne Woche“ in Berlin heimste die 1200-Seelen Gemeinde Gold ein und setzte sich letztendlich gegen mehr als 280 Dorfläden aus ganz Deutschland durch. Die Bewerbung lief über mehrere Stufen. Am Ende blieben sechs Dorfläden übrig die in mehreren Kategorien bewertet wurden.
Darauf sind die Bürgerinnen und Bürger sehr stolz. Zudem ist der Dorfladen die einzige Einkaufsmöglichkeit im Ort, die nächste liegt neun Kilometer entfernt. Anderen geht es da weitaus schlechter – laut dem bayerischen Wirtschaftsministerium haben rund 800 Gemeinden in Bayern keinen Supermarkt. Vor sieben Jahren wurde die Nahversorgung in Wiesenfeld eröffnet und funktioniert nach dem Beteiligungsmodell – rund 250 Bürgerinnen und Bürger sind am Geschäft beteiligt.
Der Wiesenfelder Dorfladen deckt auf 120 Quadratmetern den Grundbedarf an allem, was man so braucht. Von Wurst, Käse oder Gebäck bis hin zu Klopapier und Katzenfutter. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht danach aussieht: hier gibt es 1.700 verschiedene Produkte.
Neben einem eigenen Kaffee wird er im Sommer durch einen eigenen Biergarten. Im vergangenen Jahr haben über 55.000 Kunden im Dorfladen eingekauft. Und was kommt als nächstes? Europas bester Dorfladen zu werden sei das Ziel. Diesen Titel gibt es zwar noch nicht.
Bis es soweit ist möchten die Verantwortlichen weiter eine unverzichtbare Einkaufsmöglichkeit und ein Treffpunkt für die ganze Dorfgemeinschaft bleiben.