Zum Gedenken an den aus Würzburg stammenden Arzt und Naturforscher Philipp Franz von Siebold eröffnete die Siebold Gesellschaft gemeinsam mit der Stadt Würzburg 1995 das Siebold-Museum. Philipp Franz von Siebolds Bedeutung als Vermittler Japans in der westlichen Welt im 19. Jahrhundert ist von enormer Bedeutung. In Japan ist der Name Siebold sehr bekannt. Das Siebold-Museum in Würzburg widmet eine Dauerausstellung dem Schaffen der renommierten Familie Siebold. Es gibt es auch diverse Sonderausstellungen zu erleben. So können Besucherinnen und Besucher im Frühjahr 2024 etwa mehr über den heiligen Berg Fuji erfahren oder auch welche Bedeutung Puppen in der japanischen Kultur haben.
Der Berg Fuji – ein Vulkan in Japan, um den sich zahlreiche Mythen ranken. Hoch ragt er auf über Land und Meer, majestätisch und erhaben. Mit rund 3,8 Kilometern Höhe ist er der höchste Berg des Landes und bei guten Bedingungen schon aus großer Entfernung zu sehen. Er gilt als Wahrzeichen Japans und Identifikationsobjekt. Seit Jahrhunderten wird er vom japanischen Volk als Heiligtum verehrt – die Verbindung zu Gottheiten und Geistern in der Natur ist in Japan weit verbreitet und Teil der Alltagskultur. Um die Ausbrüche des Fuji zu befrieden, wurde der Berg der Überlieferung nach im Jahr 27 v. Chr. eingeschreint. In der modernen Welt hat sich seine Bedeutung jedoch gewandelt, wie auch der zweite Vorsitzende der Siebold-Gesellschaft, Dr. Andreas Mettenleiter, weiß. Waren es früher Pilger, die aus religiösen Gründen den Mount Fuji erklommen, hat sich eine Besteigung des Fuji heute zu einem Massensport und Touristenmagnet entwickelt.
Die Sonderausstellung zum UNESCO Weltkulturerbe Fuji wurde von der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Passau konzipiert und hier zur Verfügung gestellt. Kombiniert wird sie in Würzburg nun mit einer zweiten Ausstellung, die sich der Bedeutung von Puppen in Japan widmet. Passend zum Jungenfest am 5. Mai und dem Mädchenfest am 3. März sind hier traditionsgemäß die entsprechenden Puppen ausgestellt.
Und wer jetzt neugierig geworden ist, hat noch bis zum 20. Mai Zeit, sich die Ausstellungen im Siebold-Museum Würzburg anzusehen. Die Öffnungszeiten sind Dienstag – Sonntag von 14.30 – 17.30 Uhr. Egal ob Berg oder Puppen – es lohnt sich, denn es gibt vieles zu entdecken und zu lernen von einer Kultur, die so weit von unserer entfernt zu sein scheint. Diese Distanz überbrückt das Siebold-Museum bestens, sodass man sich hier beinahe schon wie in einem anderen Land fühlt.