Der Kinderwunsch hat sich endlich erfüllt. Noch neun Monate warten und der Nachwuchs ist auf der Welt. Wird das Kind allerdings vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren, handelt es sich um ein Frühchen. Solche Kinder müssen nach der Geburt oft in einer Frühgeborenenstation versorgt werden, da sie noch nicht weit genug entwickelt sind. Für viele Familien ist eine solche Situation mit Leid und viel Stress verbunden. Um diesen „Frühchenfamilien“ auch Glück und Hoffnung zu symbolisieren, findet immer am 17. November der offizielle Weltfrühgeborenentag statt. Die Würzburger Universitätsklinik beteiligte sich an dem Aktionstag und lies das Hauptgebäude der Kinderklinik in violett erstrahlen.
Eltern und ehemalige Frühgeborene hatten sich an der in violett erstrahlten Kinderklinik versammelt. Aufgrund der Energiekrise wurde allerdings nur das Haupthaus von 17-20 Uhr bestrahlt. Von dort liefen sie zusammen mit ihren Lampions zur Frauenklinik, um ihre Solidarität gegenüber dem Thema der Frühgeburt zum Ausdruck zu bringen. Ziel war der Mut-Mach-Kasten im Garten der Frauenklinik. Kinder wurden im Vorfeld dazu animiert, zu Hause Karten als Geschenk für kommende Frühgeborene zu basteln. Dabei durften sie all ihre Kreativität zum Ausdruck bringen. Diese sollten dann in den Mut-Mach-Kasten geworfen werden und dazu dienen, kommenden Frühgeburten Kraft, Hoffnung und Mut zu schenken. Auch Dr. med. Eric Frieauff, der bereits seit 12 Jahren in Würzburg tätig ist und sich um die Frühgeburten kümmert, war vor Ort um zu sehen, wie sich die ehemaligen Frühchen entwickelt haben.
Da das sogenannte „Frühchenfest“ im Sommer schon seit 3 Jahren nicht mehr stattfinden konnte, war es für alle Anwesenden umso schöner, eine Alternative zu haben. Eltern konnten sich mit den ehemaligen Schwestern und Ärzten ihres Kindes austauschen. Eine Möglichkeit den Kindern zu zeigen, wie klein sie wirklich mal waren. Rund 350 Frühgeborene betreut das Universitätsklinikum Würzburg jährlich stationär. Kinder, für die der Weltfrühgeborenentag geschaffen wurde. An der Organisation des Tags an der Uniklinik hatten sich viele Helfer beteiligt. Bereits seit Jahrzehnten arbeitet das Uniklinikum Würzburg mit der Elterninitiative KIWI zusammen. Diese ist mittlerweile schon 32 Jahre alt. Die Idee dahinter ist es, Eltern, die Kinder und das Pflegepersonal zu unterstützen. Dabei ist KIWI auf Spenden angewiesen. Um diese Unterstützung weiterhin zu garantieren, sollte der Weltfrühgeborenentag ein Anstoß zum finanziellen Beistand solcher Initiativen sein.