Als eine der Pioniere auf ihrem Gebiet hilft die Geriatrischen Reha-Klinik der Arbeiterwohlfahrt in Würzburg seit 25 Jahren Seniorinnen und Senioren nach schweren Erkrankungen wieder auf die Beine. Doch um die langfristige Existenz der Klinik steht es schlecht. Denn da die Krankenkassen weniger zahlt, als die Pflege der Patienten kostet entsteht regelmäßig ein Defizit.
Bei der Unterfinanzierung handelt es sich um ein strukturelles Problem in ganz Bayern. Deshalb ist Gesundheitsminister Klaus Holetschek gekommen, um sich ein Bild der Lage zu machen. Denn obwohl seit 2016 klar ist, dass der Finanzbedarf bei 265€ pro Tag liegt, beträgt der Tagessatz derzeit nur 235 Euro. Heute rund 6 Jahre später erhöhen gestiegene Löhne und neue Tarifverträge die Lücke zusätzlich. Dadurch muss die AWO jährlich für ein Defizit von bis zu 800.000 Euro aufkommen.
Rehabilitationskliniken haben als einzige Einrichtungen in der Gesundheitslandschaft nicht die Möglichkeit Investitionsmittel für Reperaturen, Wartungen oder Instandhaltung zu beantragen. Damit müssen alle anfallenden Kosten für den Unterhalt der Gebäude und der technischen Anlagen über den Tagessatz finanziert werden, der aber schon für die Pflege der Patienten nicht ausreicht. Diese und viele weitere Probleme der Pflege wurden heute erörtert, um mit politischer Hilfe eine Besserung herbeizuführen.
Holetschek machte deutlich, dass die Pflegekassen in die Finanzierung einsteigen müssten. Dafür will er alle Kostenträger an einen runden Tisch einladen. Denn die Verhandlungen der Klinikträger und der Pflegekassen waren bisher ergebnislos. Gesundheitsminister Holetschek zeigte sich dennoch optimistisch, dass neue gesetzliche Anforderungen und eine auskömmliche Finanzierung bald ausgearbeitet werden können. Denn in einer zunehmend alternden Gesellschaft leisten Prävention und Rehabilitation nicht nur sozial sondern auch wirtschaftlich einen wichtigen Beitrag.