Es ist eine kleine Sensation, die seit gestern in Uffenheim bewundert werden kann. Im dortigen Gollachgaumuseum hat nun nämlich die Stele von Gallmersgarten ihren Platz gefunden. Dabei handelt es um eine Steinskulptur, die in der Region gefunden wurde. Aber eben nicht irgendeine Steinskulptur, sondern die älteste in ganz Bayern – und die gibt nach wie vor Rätsel auf.
Auf den ersten Blick schaut die rund 1,10 Meter große Statue vielleicht etwas unscheinbar aus. Doch was sie hier sehen, ist ein Blick zurück in die Vergangenheit. Und zwar richtig weit, denn die „Stele von Gallmersgarten“ ist über 5.000 Jahre alt – und damit die älteste bekannte Statue Bayerns. Entdeckt wurde sie – wie so oft in der Archäologie – durch reinen Zufall. Bei einer Kanalbaumaßnahme wurde die Figur entdeckt.
Die Stele ist nun das zentrale Stück einer Ausstellung über die Jungsteinzeit in der Region. Schon vor sechs Jahren keimte die Idee dafür auf, die heiße Phase erforderte schließlich zwei Jahre an Planung und Vorbereitung. Nun hat die Ausstellung mit ihren vielen Highlights eröffnet und die Verantwortlichen rund um Martin Nadler und den Museumsverein sind stolz auf ihre Arbeit, die nun als Dauerausstellung im Gollachgaumuseum zu sehen sein soll.
Die Stele ist ein absolutes Alleinstellungsmerkmal, denn ähnliche Funde gibt es sonst eher im Alpen- oder Mittelmeerraum. Auch deswegen ist es für das Museum eine gute Nachricht, dass die Ausstellung auch wissenschaftlich begleitet und ausgewertet wird. Denn viel bekannt ist über die Jungsteinzeit in unserer Region nicht – auch wenn der Gollachgau ein regelrechtes Drehkreuz gewesen zu sein scheint und hier schon vor Jahrtausenden Menschen gesiedelt haben. Die Frage nach der Funktion der Stele lässt sich daher auch nicht so einfach beantworten. Da könne man viel spekulieren, so Martin Nadler. Eine Konzeptzeichnung lässt erahnen, wie die Stele einst vielleicht in den Alltag der Menschen eingebunden war. Ob wir allerdings je genau wissen werden, was der Zweck der Stele war, das steht in den Sternen. Doch vielleicht macht auch gerade diese Unwissenheit den Blick in die jahrtausendealten Augen so spannend.