Sexuelle Belästigung – viele Frauen haben damit schon mal Erfahrung gemacht. Ob sexistische Sprüche, ungewollte Anmachen oder auch Straftaten wie Nötigung bis hin zur Vergewaltigung.
Es ist der Alptraum einer jeden Frau: Man ist im Dunkeln unterwegs, die Straßen sind leer und schlecht beleuchtet, man ist alleine. Plötzlich nimmt man Schritte hinter sich wahr, man wird das Gefühl nicht los, man wird verfolgt. Das ist eine Situation, egal wie hell oder dunkel es ist, in der man sich etwas sicherer fühlen könnte, wenn man weiß, wie man sich zur Wehr setzt. Viele Frauen greifen zur Selbstverteidigung gerne auf ein Pfefferspray zurück – die rechtliche Lage ist hier jedoch verzwickt.
Seit dem Jahr 2017 nimmt die Zahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung in Bayern jährlich um hunderte Fälle zu. Im Jahr 2020 wurden der Polizei insgesamt knapp 11.200 Fälle gemeldet. Setzt man diese Zahl in Relation zu den rund 6,5 Millionen Frauen in Bayern, ergibt sich daraus eine Opferquote von etwa 0,17 Prozent – angenommen bei jeder Straftat war das Opfer weiblich. Während Frauen häufig im innerstädtischen Bereich Angst vor einem Übergriff auf offener Straße verspüren, zeigt eine Statistik der Polizei Unterfranken, dass Sexualstraftaten vermehrt im ländlichen Raum angezeigt werden. Die Täter stammen zudem überwiegend aus dem näheren sozialen Umfeld ihrer Opfer – So handelt es sich bei dem Täter manchmal um einen Nachbarn, einen Verwandten oder auch nicht selten um den eigenen Partner.
Wenn Sie nun denken „Ach, da muss ich ja jahrelang zum Karate gehen, um wirklich was zu lernen“, dann liegen Sie falsch. Unsere Reporterin Anna Bettinger hat Kampfsportlehrer Jürgen Müller in seiner Kampfschule besucht und sich von ihm ein paar Handgriffe aus der Kampfkunst Krav Maga zeigen lassen. Das besondere hierbei: Es braucht nur ein paar Wiederholungen, um sich die Selbstverteidigungsmethoden einzuprägen.