Do., 27.02.2025 , 16:26 Uhr

Die fünfte Jahreszeit ist in vollem Gange – Aber was sind eigentlich die Hintergründe der Faschingsbräuche?

Die fünfte Jahreszeit ist mal wieder in vollem Gange! Und in Unterfranken wird gefeiert, was das Zeug hält! Die TV Mainfranken Fernsehfaschingsgala, der Würzburger Faschingszug, köstliche Faschingskrapfen – all das und mehr gehört zum Fasching in Unterfranken einfach dazu. Doch woher kommt eigentlich der Fasching?

Ursprung des Faschings

Wann genau die Fastnacht das Licht der Welt erblickte, kann nicht abschließend geklärt werden. Fest steht, dass sie in ihrer heutigen Form auf mittelalterlichen Bräuchen beruht und eng mit der christlichen Fastenzeit verwoben ist. Dabei hatte sie vor allem einen Sinn: Vor der 40-tägigen Fastenzeit vor Ostern mussten verderbliche und streng verbotene Lebensmittel verbraucht werden. Getreu dem Motto carne vale, lateinisch für „Fleisch lebe wohl“, bildete das gesellige Verzehren dieser Lebensmittel die Grundlage der Tradition. In der Nacht vor der Fastenzeit wurde auch der Fastenschank – also der letzte Alkohol –, von dem sich das Wort Fasching ableitet, genossen. Doch die Ursprünge des Faschings reichen noch weiter zurück – bis in heidnische Zeiten. Mit lauten Umzügen und Masken wollten unsere Vorfahren den Winter vertreiben und die bösen Geister verscheuchen. Man vermutet, dass die ersten Fastnachtsbräuche im 11. Jahrhundert nach Deutschland kamen. Europäische Höhlenmalereien deuten sogar darauf hin, dass sich bereits Menschen vor etwa 30.000 Jahren mit Tierfellen und Hörnern maskierten. Damals hatte das Ganze aber vermutlich noch andere Hintergründe.

Woher kommt der Krapfen?

Und dann gibt’s da noch das süße Highlight der Faschingszeit: die Krapfen! Warum gerade die? Ganz einfach – wie schon erwähnt war Fett früher während der Fastenzeit tabu. Also wurde vorher nochmal ordentlich gebacken und geschlemmt. Kirchenmänner empfahlen diesen Genuss im Fasching sogar. Diese Tradition hat sich gehalten. In Unterfranken nennt man sie übrigens oft auch „Fasnachtsküchle“. Egal ob mit Marmelade, Vanillecreme oder pur mit Puderzucker – sie gehören einfach dazu!

Beginn der Fastnacht und Weiberfastnacht

Woher genau der Start der fünften Jahreszeit am 11.11. um 11:11 Uhr stammt, ist nicht hundertprozentig sicher. Möglich wäre die Berufung auf die närrische Zahl Elf, zwischen den biblisch bedeutsamen Zahlen, die für die zehn Gebote und zwölf Apostel stehen. Neben dem Rosenmontag und Veilchendienstag hat sich auch der Donnerstag vor dem Aschermittwoch als einer der Hauptfastnachtstage herausgebildet. Im Mittelalter waren Mittwoch und Freitag Fasttage, an denen nicht geschlachtet werden durfte – das Wochenende galt als heilig. Der Tag, an dem nochmal gebacken und geschlachtet wurde, war also der Donnerstag vor der Fastnacht. Aus diesem Grund spricht man auch vom schmutzigen, fetten oder schmotzigen Donnerstag. Ein weiterer Name für diesen Tag: die Weiberfastnacht an der traditionell die Frauen das Zepter übernehmen – und gerne mal die ein oder andere Krawatte abschneiden.

Weitere Brauchtümer

Und es gibt viele weitere Bräuche. In manchen Dörfern gibt es den „Sturm aufs Rathaus“, bei dem Narren und Prinzenpaare die Macht übernehmen. Und wer kennt sie nicht? Die traditionellen Prunksitzungen mit Büttenreden und Tanzgarden, die in Unterfranken besonders beliebt sind. Übrigens: Tanzgarden entstanden als Persiflage auf das Militär. Sie kamen auf mit dem wiederaufleben des Straßenkarnevals in den 1820er und 30er Jahren. Egal ob Helau oder Alaaf, ob Krapfen oder Küchla – Fasching ist bunt, laut und steckt voller Traditionen. Und genau das macht ihn Jahr für Jahr zu einem ganz besonderen Highlight. In diesem Sinne: Fröhlichen Fasching, Helau und eine närrische Zeit!

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