Was für uns Schokolade ist, sind für Rehe kleine Knospen an jungen Bäumen im Wald. Und dabei sind sie so richtige Feinschmecker. Leider sind die begehrten Baumarten oft besonders klimastabil und von großer Bedeutung für die Zukunft des Waldes.
Auch in den unterfränkischen Wäldern sterben Altbäume in zum Teil besorgniserregendem Ausmaß ab. Dafür sind unter anderem Pilze und der Klimawandel verantwortlich. Umso wichtiger ist es, dass in der nächsten Waldgeneration klimataugliche Baumarten wachsen können.
Leider wird die natürliche Waldverjüngung – also die jungen, am Boden wachsenden Bäume – aus den eigenen Reihen unterwandert. Gerade die besonders klimastabilen Arten sind nämlich oft von Rehwild zerbissen. Unter der Federführung des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen-Würzburg wird deshalb ein Forstliches Gutachten erstellt.
Der Abschussplan für Rehwild gilt nämlich immer für drei Jahre. Bei der Planung ist neben der körperlichen Verfassung des Wildes vorrangig der Zustand der Vegetation, insbesondere der Waldverjüngung zu berücksichtigen. Seit Februar werden die einzelnen Quadranten systematisch abgearbeitet. An einer Stelle mit möglichst vielen jungen Bäumen wird eine gerade Linie aus 5 Stäben aufgestellt. Um die herum werden 15 Jungpflanzen mit Wäscheklammern markiert um auf deren Verbiss und Zustand zu schließen.
Bis Anfang April finden die Verbissaufnahmen noch statt. Dann wird aus den Daten das Forstliche Gutachten erstellt. Im nächsten Jahr wird der Abschussplan dann für die kommenden drei Jahre festgesetzt.