Langbärtige Männer mit Kriegsbemalung, Gaukler, Musikanten und Falkner – am vergangenen Wochenende war die Gemeinde Schonungen im Landkreis Schweinfurt der Hotspot für Mittelalter -und Wikingerfans. 2018 haben die Wikinger ihre Zelte erstmals hier aufgeschlagen, ebenso im Folgejahr. Dann kam Corona. Umso schöner, dass nach drei Jahren Pause das Wikingerspektakel endlich wieder stattfinden konnte.
Wir schreiben das Jahr 2022 – die Wikinger haben die Gemeinde Schonungen eingenommen. Ein wenig erinnert die Situation an einen Rathaussturm – nur dass statt närrischen Faschingsfreunden Männer in mittelalterlicher Kriegsmontur und holde Maiden vor der Gemeindeverwaltung stehen. Schnell noch ein Erinnerungsfoto, bevor es für den Bürgermeister und die Wikinger gemeinsam zum Veranstaltungsgelände geht. Für Stefan Rottmann hat dieser Wikingergeleit sehr bedeutsam– schließlich wird seine Gemeinde zum Schauplatz einer Zeitreise ins Frühmittelalter verwandelt.
Dass Wikinger früher Helme mit Hörnern getragen haben, ist übrigens ein weit verbreiteter Irrtum. Den gab es höchstens zu kultischen Zwecken, in der Schlacht wären sie eher hinderlich gewesen, die Schwerter hätten sich beim Kampf in den Hörnern verkeilt. Im hinteren Teil des Geländes konnten Wikingerfreunde dann voll und ganz in die faszinierende Welt der mutigen Skandinavier eintauchen. Das Lagerdorf wurde von Wikingerdarstellern aus ganz Deutschland bewohnt. Es sind Menschen, die zu Veranstaltungen in der ganzen Bundesrepublik fahren und dort ihr Hobby gemeinsam ausleben. Viele von ihnen erwecken dabei altes, überbrachtes, Handwerk wieder zu Leben