Für alle Freunde des analogen Spiels war die Main Spiele Con in Würzburg genau der richtige Ort, denn im Zellerauer Jugendzentrum war wirklich für alle Geschmäcker etwas dabei. Hunderte Gäste tauchten ein in fiktive Welten und schlugen so manch eine epische Schlacht. Gerade bei den sogenannten Tabletop-Games wirken die Miniaturfiguren auf dem großen Spielfeld besonders eindrucksvoll – der Fantasie und den eigenen Strategien sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Zur vollständigen Erfahrung gehört hier auch das detailreiche Bemalen der Figuren, was schon fast meditative Züge annimmt. Nach der Premiere im letzten Jahr wurde die Main Spiele Con nun schon zum zweiten Mal vom Verein Fantasy Spiele Würzburg organisiert.
Neben Tabletop-Spielen waren an vielen Tischen Pen & Paper-Runden vertreten. Hier schlüpfen die Spielenden in fiktive Rollen und erleben durch gemeinsames Erzählen die verrücktesten Abenteuer. Keine Geschichte gleicht dabei der anderen. Rund 400-500 Gäste hatten ihren Weg zur Convention gefunden – eine wichtige Sache musste aber jeder mitbringen: Spaß!
Und das Konzept scheint zu funktionieren: Jung und Alt sitzen zusammen am Tisch – da ist es gar nicht so wichtig, dass man seinen Gegenüber vielleicht nicht kennt. Das Spiel schweißt zusammen – hier wird man dann zu Weggefährten oder zu Kontrahenten. Vor Ort waren auch einige Spieleentwickler, die ihre noch unveröffentlichten Spiele im Gepäck hatten. So zum Beispiel Michael Borsos mit seinem Prototypen-Spiel „Reflections“. Das kompetitive 1 gegen 1-Spiel basiert lose auf den Regeln von Magic The Gathering, nur eben mit etwas mehr Tiefe. Dem Spieleentwickler ist es wichtig, dass die Produkte vor der Veröffentlichung entsprechend getestet werden, denn viele neue Spiele auf dem Markt wären in seinen Augen nicht ausreichend ausgereift. Eine Veranstaltung wie die Main Spiele Con ist da der perfekte Ort zum Ausprobieren.
Ebenso noch unveröffentlicht ist das Runden-basierte Brettspiel Gaia Legacy von Jonas Gosch. Das kann man sich ganz grob wie das altbekannte Risiko vorstellen. Allerdings lassen sich je nach Wunsch viele weitere Ebenen hinzufügen, sodass letztlich neue Spielvarianten entstehen. Es gilt etwa Gold und andere Ressourcen zu verwalten – da kann es schnell komplex werden. Dass Gosch ein analoges Spiel entwickelt, hat für ihn vor allem einen Grund: Die Liebe zum Haptischen.
Ist man in einem Spiel vertieft, vergisst man auch schnell einmal die Zeit – bis sich der Magen zu Wort meldet. Gut, dass da der Fantasy Spiele Verein Würzburg vorgesorgt hatte. Den gibt es übrigens schon seit 2015. Fast jeden Tag gibt es verschiedene Veranstaltungen mit diversen Spielen. Wer Interesse hat, kann einfach einmal im Vereinsheim im Frauenland vorbeikommen und mitspielen.