Mutig, progressiv, experimentell – alles Worte, die die Kunst von Hannah Höch beschreiben. Die 1889 in Gotha geborene Künstlerin gilt als Dadaistin, die sich jedoch nie auf eine Stilrichtung festlegen ließ. Das wird in der neuen Ausstellung im Museum im Kulturspeicher Würzburg „Hannah Höch. Abermillionen Anschauungen“ besonders deutlich. Die Künstlerin bewegte sich vor allem in der Kunstrichtung Avantgarde, die sich durch ihre Radikalität gegenüber aktuellen politischen Verhältnissen oder ästhetischen Normen auszeichnet. Als unangepasste Künstlerin machte Höch auch im Nationalsozialismus weiter.
Impressionismus, Dadaismus, Surrealismus, Kubismus, Fluxus oder auch die Abstraktion spielten in der Avantgarde eine wichtige Rolle. In ihren Werken kombiniert die Künstlerin verschiedene Stilrichtungen, baut kunsthandwerkliche Elemente ein, schafft Querverbindungen und bemüht sich stets um neue Blickwinkel und Perspektivenwechsel. Einander überlappende Ebenen, Augen, Spiegel und Fenster in unbekannte Welten sind wiederkehrende Elemente in ihrer Kunst. Bis heute zählt die 1978 verstorbene Höch zu bedeutendsten deutschen Künstlerinnen der klassischen Moderne und als Miterfinderin der Fotomontage. Als Malerin, die „immer ihr Ding“ gemacht hat. Bei der Ausstellung „Hannah Höch. Abermillionen Anschauungen“ richtet sich der Blick besonders auf ihre Schaffensbreite, die bisher noch weitgehend unbekannt ist. Über 100 Werke beweisen vom 11. Juni bis zum 4. September im Museum im Kulturspeicher Würzburg, dass die Dadaistin viel mehr war, als nur Dada-Ikone.