Wir sind zu Gast bei den Grafen von Luxburg – in der Küche des Schlosses ist einiges los: Auf dem Herd werden die ersten Forellen gebraten und das Wasser für die Kartoffeln erhitzt. Die Speisekammer ist mit Fleisch, Konserven, Obst und Gemüse gut bestückt. So scheint es fast, als wäre die gräfliche Familie noch im Schloss. Und genau dieses Gefühl sollen die Besucherinnen und Besucher des Graf-Luxburg-Museum in Aschach erhalten. Während sie die 29 der 36 Räumlichkeiten durchlaufen, bekommen sie einen Einblick in die adelige Wohn- und Lebenskultur vom 19. bis in das 20. Jahrhundert hinein.
Bewohnt wurde das Schloss Aschach von der adeligen Familie von Luxburg in zwei Generationen von 1874 bis 1967. Nach dem Tod von Graf Luxburg im Jahr 1905 kümmerten sich sein zweiter Sohn, Karl von Luxburg, und dessen Ehefrau Carola um das Schloss Aschach und die Kunstsammlungen. Graf Friedrich war leidenschaftlicher Sammler und begeisterte sich insbesondere für Möbel, Gemälde und kunsthandwerkliche Gegenstände. Diese Leidenschaft gab er an seinen Sohn Graf Karl weiter, der durch seine diplomatische Tätigkeit in Asien seine Liebe zur Kultur Chinas entdeckte.
Neben haptischen Texttafel können die Besucherinnen und Besucher mithilfe von angebrachten Medien- und Mitmachstationen mehr über die adelige Familie erfahren. Der Blauer Salon war beispielsweise der einstiger Rückzugsort der gräflichen Familie von Luxburg. Hier ist eine Station angebracht, bei der die Gräfin aus dem Nähkästchen plaudert – mit einem Tablet können Videos und Schriften angeschaut werden. Neben dem Graf-Luxburg-Museum können die Besucherinnen und Besucher in zwei weiteren Museen mehr über die Vergangenheit erfahren. Im Volkskundemuseum wird gezeigt, wie die Rhöner Landbevölkerung zwischen 1850 und 1950 lebte, wohnte und wirtschaftete. Im dritten Museum – dem Schulmuseum, wird gezeigt, wie der Schulalttag vor über 100 Jahren aussah. Das Schloss Aschach bietet gerade auch während der Ferienzeit Kindern und Familien die Möglichkeit spielerisch mehr über die Vergangenheit zu erfahren.
Neben regelmäßigen öffentlichen Veranstaltungen war der angrenzende Schlosspark dem Volk immer und kostenfrei zugänglich. Auch heute noch laden die drei Museen, der Schlosspark und das Restaurant zum Endecken, Erholen und Genießen ein.