Bayernweit gibt es 8.000 Messpunkte – in Unterfranken liegen 417 in den Gebieten rund um die Landkreise Main-Spessart, Miltenberg und Aschaffenburg. Festgelegt wurden die Punkte bei der ersten Waldinventur 1987 nach einem Zufallsprinzip – seitdem werden alle 10 Jahre diese Punkte für die Inventur hergenommen, um eine exakte Veränderung feststellen zu können. Wichtig dabei ist, das diese Punkte anonym sind – damit die verschiedenen Waldbesitzer die Fläche nicht beeinflussen. Mit Hilfe einer modernen Ausrüstung orten Laura Winckelmann und ihr Kollege Joachim Eßlinger die Referenzpunkte – dafür verwenden sie Navigations- und Vermessungsgeräte, Messlatten, Metallsuchgeräte und ein Tablet-Computer mit spezieller Erfassungssoftware. Erst wenn alle Daten beisammen sind, werden die Ergebnisse ausgewertet.
Gleichzeitig muss man feststellen das der Wald so krank ist wie nie: der Klimawandel ist auch bei uns angekommen. Deutlich gezeigt haben das die Dürrejahre ab 2018 – die mehrjährige Trockenperiode hat selbst tiefe Bodenschichten ausgetrocknet und zu starken Dürreschäden bei den Bäumen geführt. Beim Blick in die Wälder fällt der Anteil von Totholz immer mehr auf.
Neben der negativen Aspekte bewerten Stöger und Grimm die Zunahme des Laubholzanteils positiv. In Unterfranken ist der Bestand von 22 Prozent auf fast 70 Prozent gestiegen. Sofern alles nach Plan läuft können die Ergebnisse der laufenden Bundeswaldinventur im Jahr 2024 veröffentlicht werden.