An die Dolden, fertig, los – am Samstag wurde im Hopfengarten der Ochsenfurter Kauzen Bräu wieder gezupft was das Zeug hält. Zahlreiche Kommunalpolitiker, Vereine und Bierliebhaber waren gekommen um beim Wettzupfen gegeneinander anzutreten. Die Regeln sind simpel: Vollgas geben und innerhalb von 10 Minuten möglichst viele Dolden von den Hopfenreben abzupfen. Dabei muss jeder Teilnehmer darauf achten sauber zu arbeiten, damit möglichst wenig Blätter im Korb landen. Am Ende wir der Hopfenkönig oder die Hopfenkönigin gekürt. „Flinke Hände – schnelles Ende“ mit diesem Motivationsspruch feuerte Herbert Gransitzki die Teilnehmer immer wieder zu neuen Höchstleistungen an.
In diesem Jahr war es nicht ganz so einfach, Gewicht zusammenzubringen, denn die Dolden waren teils kleiner als üblich. Die langanhaltende Trockenheit hatte auch auf die Hopfenreben der Ochsenfurter Kauzenbräu Einfluss. Wie jedes Jahr hat sich die Kauzen Bräu ein hohes Ziel gesteckt: Der Hopfengarten soll im Laufe des Tages komplett abgeerntet sein, keine einzige Rebe soll übrig bleiben. Damit das gelingt sind auch außerhalb des Wettbewerbs insgesamt bis zu 200 freiwillige Helferinnen und Helfer im Einsatz. Jung und Alt sind unermüdlich damit beschäftigt, Körbe mit dem grünen Gold zu füllen. Hopfen – die Seele des Bieres ist ein wertvoller Rohstoff der am Markt teuer gehandelt wird.
Die Ochsenfurter Kauzen-Bräu baut das edle Naturprodukt seit nunmehr 20 Jahren im eigenen Hopfengarten an. Zwischenzeitlich ist es Tradition geworden, den wertvollen Rohstoff gemeinsam mit Gästen und Freunden der Brauerei zu ernten. Mit dabei ist auch die Street Bunny Crew. Die Kauzen Bräu und die gemeinnützige Organisation unterstützen sich seit vielen Jahren gegenseitig, so helfen auch am Samstag Vereinsmitglieder im Plüschhasenkostüm beim Hopfenzupfen.
Der Hopfennbau macht Ochsenfurt übrigens zu einer Besonderheit in der Region, denn der Großteil der hiesigen Reben trägt Weintrauben und keinen Hopfen. Dolden zupfen in der fränkischen Weinlandschaft ist also ein außergewöhnliches Ereignis. Mit dabei ist auch die im Mai gewählte Fränkische Weinkönigin Eva Brockmann. Für die Weinhoheit ist es die erste Veranstaltung, bei der nicht der Reb,- sondern der Gerstensaft im Fokus steht. Brauereien in Unterfranken müssen ihren Hopfen eigentlich aus Ober- und Niederbayern importieren. Auch bei der Kauzen Bräu reichen die grünen Bittermacher aus dem kleinen Hopfengarten nicht für die komplette Bierherstellung aus.
Mit der Menge vom Erntefest wird traditionell das Hopfenpils eingebraut. Trotz etwas weniger Ertrag wird der Hopfen auch in diesem Jahr für etwa 2.000 Kisten Bier reichen. Bis der gezupfte Hopfen zum Bier wird, vergehen noch sechs Wochen. Dann ist das flüssige Brot ausschankfertig. In diesem Sinne: Hopfen und Malz, Gott erhalt´s.