In den 80ern war die fruchtbare Bergtheimer Mulde quasi das Eldorado der Landwirtschaft. Das kostenfreie Grundwasser floss, Gemüsebauern bohrten zahlreiche Brunnen und verdienten gutes Geld. Doch mit den Hitzesommern kam auch die Kritik an dieser Wasserentnahme. Trotzdem führt für die Landwirtschaft und auch für Landrat Thomas Eberth kein Weg an einer zusätzlichen Bewässerung vorbei.
Heute richten sich die Entnahmemengen nach der zur bewirtschaftenden Fläche. Wer es sich leisten konnte, pachtete Flächen dazu, um weiterhin hohe Wassermengen zu bekommen. Dadurch stiegen auch die Pachtpreise – die Stimmung an der Bergtheimer Mulde kippte. Den Höhepunkt erreichten die Diskussionen um das kostbare Nass spätestens im Dürresommer 2022. Die Risse im Boden zeigten das Ausmaß deutlich – die Bevölkerung wurde zum Wassersparen aufgerufen. Hinzu kam der Verdacht von manipulierten Wasseruhren. Viele Landwirte der Bergtheimer Mulde fühlen sich bis heute unter Generalverdacht gestellt.