Vor 30 Jahren hat sich die Deutsche Post aus der Innenstadt verabschiedet und ist ins Gewerbegebiet umgezogen. Drei Jahrzehnte später schaut das Briefverteilerzentrum an seinem Geburtstag auf eine bewegte Geschichte voller Innovationen zurück.
Seit 30 Jahren existiert der Standort im Würzburger Gewerbegebiet bereits. Das Unternehmen feiert das Jubiläum mit der gesamten Belegschaft und auch prominenten Gästen. Die Ehre den Geburtstagskuchen anzuschneiden gebührt Oberbürgermeister Martin Heilig, der den Anlass nutzt um sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Zentrums zu bedanken:
„Also es ist unglaublich wichtig. Ich glaube wir nehmen es im tagtäglichen Leben gar nicht wahr wie viel hier eigentlich durch geht. Dass wir uns jeden Tag 100 Prozentig darauf verlassen können, dass die Post auch wirklich ankommt, die meisten Briefe direkt am nächsten Tag ankommen ist nach wie vor unglaublich wichtig nicht nur fürs Wirtschaftsleben sondern auch fürs private. 30 Jahre ist schon was ganz besonderes und deswegen jetzt auch einfach Wertschätzung auszusprechen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, was hier tägich geleistet wird bedeutet mir viel und ich kann nur sagen: Herzlichen Glückwunsch.“
Das Briefzentrum in Würzburg ist eines von 80 in ganz Deutschland. Es ist für die Briefregionen 97 und 96 zuständig und damit auch über die Grenzen Unterfrankens hinaus aktiv. Stündlich werden hier ungefähr 60.000 Briefe verarbeitet, die entweder in dieses Gebiet geschickt oder von hier aus nach ganz Deutschland versendet wurden. Das macht 900.000 Briefe jeden Tag. Aktuell bereitet man sich auf die Weihnachtszeit vor in der sich diese Zahl wiederum verdoppelt. Auch wegen dieser großen Masse an Briefverkehr hat man sich vor 30 Jahren dazu entschieden den Standort zu wechseln.
„Ja vor 30 Jahren sind wir aus der Innenstadt von Würzburg rausgezogen ins Gewerbegebiet in einer ganz neuen Struktur. Um die ganzen Briefprozesse die wir hier haben, Verteilprozesse wesentlich einfacher und auch Menschengerechter durchführen zu können. Wir haben hier einen ebenen Betrieb. Keine Stufen, keine Treppen. Sondern es ist alles auf eine Fläche, wie es sich für einen modernen Betrieb eigentlich gehört.“, erklärt der Stellvertretende Niederlassungsleiter Michael Martin.
In den 30 Jahren seit dem Umzug hat sich im Postgewerbe einiges getan. Der zunehmende E-Mail-Verkehr sorgt dafür, dass immer weniger Briefe verschickt werden. Als Unternehmen muss man da mit der Zeit gehen. Um ihre Arbeitsplätze sorgen müssen sich die 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter allerdings nicht.
„Also das ist genau ein Thema was uns hier sehr stark umtreibt, das ist das Thema Digitalisierung. Mit Digitalisierung werden die Briefmengen geringer. Die meisten Leute haben dann auch Angst um ihren Arbeitsplatz. Braucht man mich noch? Aber wir kompensieren das hier im Verteilzentrum dadurch, dass wir immer tiefer die Verteilprozesse für die Zustellung vorbereiten.“, so Michael Martin.
Genauso wenig müssen sich die Zustellerinnen und Zusteller sorgen. Auch wenn sie weniger Briefe haben und diese auch nicht mehr sortieren müssen, wird der fehlende Arbeitsaufwand durch Pakete wieder wett gemacht. Denn Online Shops und Co. sind in den letzten Jahren so beliebt wie nie. Man kann seinen Blick also völlig unbesorgt gen Zukunft richten.
„Auf der anderen Seite wird hier auch Nachhaltigkeit groß geschrieben. Es war schon immer ein Vorreiter. Schon vor 10-15 Jahren als die meisten noch über Elektromobilität gelacht haben sind die hier schon vorausgegangen. Und auch wiederum Antreiber sein für neue Innovationen ist glaube ich auch für die nächsten Jahre auch ganz ganz wichtig und ja da freue ich mich drauf.“, so Martin Heilig.
Was das Umsatteln auf erneuerbare Energien angeht ist man hier also schon früh Vorreiter gewesen – Anfangs sogar noch in Eigenproduktion weil große Hersteller noch keine E-LKWs produzierten. Stand jetzt sind bereits 70% der Fahrzeuge elektronisch unterwegs. In den nächsten Jahren möchte man gänzlich umsteigen. Wahrscheinlich nur eine der vielen Innovationsbemühungen die in den nächsten 30 Jahren erwartet werden können.