Das Mozartfest Würzburg ist wieder in vollem Gange. Bis zu 90 Konzerte stehen beim ältesten Mozartfestival Deutschlands auf dem Programm. Neben diversen bekannten Formaten der einmonatigen Veranstaltungsreihe haben sich die Organisatoren für dieses Jahr eine Neuheit einfallen lassen: Begleiten Sie uns zu einer großen Stadtmusik.
Keine Scheu – nur hereinspaziert! Einen Abend lang erklingt aus allen Ecken Würzburgs Musik. Menschen in den verschiedenen Stadtteilen öffnen ihre Küchen, Hinterhöfe, Wohnzimmer oder andere Räumlichkeiten für kleine Hauskonzerte. Wer möchte, kann einfach vorbeischneien und kostenlos lauschen. Entstanden ist die Idee zur großen Stadtmusik aus dem diesjährigen Motto des Festivals: „Freund Mozart“. Man war auf der Suche nach einem Format, bei dem man sich begegnen kann – mit der Musik als verbindendes Element. Ganz im Sinne Mozarts also, der solch gesellige Abende mit Musik häufig in seinen Briefen beschrieben hatte.
Bei den Hauskonzerten spielen heute die unterschiedlichsten Künstlerinnen und Künstler wie etwa Viktoria Wadauer und Emanuel Pilz aus Österreich. Gemeinsam bilden sie das Duo Baristi Chitarristi. Bekannte hatten angefragt, ob sie an diesem Abend beim Mozartfest in Würzburg spielen möchten – und so haben sie ihren Weg in die Domstadt gefunden. Durch die Nähe zu den Gästen kann das Duo sein Können in ganz entspannter Atmosphäre präsentieren. Sowohl bei den Musizierenden als auch dem Publikum scheint also die Idee der Hauskonzerte gut anzukommen.
Dass es genretechnisch auch in andere Richtungen gehen kann, zeigt das Duo „SilverSwan“ in einem kleinen Würzburger Hinterhof. Hier stehen die besten Schlager der 50er bis 80er Jahre auf dem Plan – von Caterina Valente bis Juliane Werding. Es wird geschunkelt, geklatscht und mitgesungen. Die gute Laune ist bei allen spürbar. Wie so oft bei Schlagern, steht hier natürlich das große Thema der Liebe im Vordergrund. So mach ein Gast schwelgt da glücklich in nostalgischen Erinnerungen. Andernorts geht es wieder etwas gemäßigter zu. Das Streichquartett „Fizzi and the Bows“ entführt hier seine Zuhörerinnen und Zuhörer in die Welten von Borodin und Mozart. Und so zieht sich die Musik als roter Faden durch den Abend. Einem Abend, an dem Würzburg zeigt, wie schön und vielfältig es doch klingen kann. Die große Stadtmusik soll es auch im nächsten Jahr wieder geben – dann vielleicht ja auch mit einem Konzert bei Ihnen Zuhause.