Fr., 18.02.2022 , 17:29 Uhr

Eine Million Liter Gärreste in Fuchsstadt ausgetreten – Über das Einsatzgeschehen und die Folgen des Austritts

Eine Million Liter Gärreste ausgetreten

In Würzburg waren Feuerwehr und Wasserwirtschaftsamt in den letzten Tage ordentlich gefordert, die Folgen einer Umweltkatastrophe in den Griff zu bekommen. Denn aus einer Biogasanlage in Fuchsstadt im Landkreis Würzburg sind in der Nacht von Montag auf Dienstag rund eine Million Liter Gärreste ausgetreten. Erste Untersuchungen durch das Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg deuteten zunächst darauf hin, dass die betroffenen Bereiche biologisch stark in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Verunreinigung des Grundwassers?

Ob eventuell sogar das Grundwasser durch das Gärsubstrat verunreinigt wurde, ist derzeit noch unklar. Denn rund eine Million Liter der schwarzen Masse waren über die Entwässerungsgräben in den Fuchsstädter Bach in Richtung Heidingsfeld geflossen. Im Rottenbaurer Grund war es der Würzburger Berufsfeuerwehr gelungen die Flüssigkeit durch einen Staudamm zu stoppen. Dort ist der belastete Schlamm mit Hilfe von landwirtschaftlichen Fahrzeugen abgepumpt und ins Klärwerk geleitet worden. In den letzten Tagen wurde der gesamte Bereich dann mit Frischwasser abgespritzt, stark verunreinigte Bereiche werden zudem ausgebaggert. Durch das schnelle Eingreifen der Einsatzkräfte und die Regenschauer der letzten Tage verzeichnet das Wasserwirtschaftsamt mittlerweile eine stetigen Rückgang der Belastungswerte. Damit könnten die Maßnahmen bald beendet werden. Parallel zu den Reinigungsarbeiten ermittelt die Polizei zur Ursache der Umweltkatastrophe. Vor Ort hat sich dann herausgestellt, dass ein zunächst Unbekannter offenbar zwei Entnahmeluken geöffnet hat, wodurch in den folgenden 1 bis 2 Stunden rund 1000 Kubikmeter Gülle entweichen konnten. Womöglich handelt es sich also um eine Vorsatztat – inzwischen wurden ein 33-Jähriger als Tatverdächtiger ermittelt.

Weitere Ermittlungen

Gegen den Verdächtigen läuft nun ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren, das auch das Tatmotiv klären soll (eventuell Ergänzung: Zeugenaufruf). Für die Ermittlungen bittet die Wasserschutzpolizei nun auch um mögliche Zeugenhinweise. Denn neben der Ermittlungen der Schadenshöhe wird aktuell auch geprüft, ob der Fall möglicherweise mit einem Brand im vergangenen Jahr in Zusammenhang steht. Dort war im Juli in der selben Biogasanlage ein Feuer gelegt worden. Auch wenn die Umweltkatastrophe nicht verhindert werden konnte, ist sich das Wasserwirtschaftsamt sicher – die Natur werde dann, wenn die Belastung geringer ist, dafür sorgen, dass wieder Leben in das Gewässer kommt.

 

Biogasanlage Ermittlungen Fuchsstadt Gärreste Gülle Heidingsfeld Million Rottenbauer tatverdächtig Umwelt Umweltkatastrophe Verunreinigung Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg

Das könnte Dich auch interessieren

28.10.2025 02:10 Min Nistkästen basteln mit den Katzenbergwichteln – Kita in Heidingsfeld setzt sich für Nachhaltigkeit ein In der Kita Katzenbergwichtel in Heidingsfeld wird kräftig geschraubt, gebohrt und gemalt – und das alles für einen guten Zweck. Hier entsteht etwas, das nicht nur kleinen Handwerkerherzen Freude macht, sondern auch der Natur zugutekommt. Und das haben wir uns mal näher angeschaut. An Schraube und Bohrer probieren Hier wird gebastelt, was das Zeug hält 28.11.2025 01:06 Min Überfall auf 90-Jährigen in Mainbernheim – Polizei sucht mit Hochdruck nach dem Täter In der Nacht auf Freitag wurde ein 90-Jähriger in seinem Haus in Mainbernheim im Kreis Kitzingen überfallen. Der bisher noch unbekannte Täter brach gegen 2 Uhr 30 in das Anwesen des Rentners ein. Dort verletzte er den Senior, dieser liegt nun in einem Krankenhaus. Bislang ist der Täter noch auf der Flucht, die Kripo Würzburg 24.11.2025 01:10 Min Seit drei Wochen vermisst – Suche nach dem 18-jährigen Jakub Michalik Bereits seit dem 30. Oktober fehlt vom 18-jährigen Jakub Michalik aus Dittelbrunn im Kreis Schweinfurt jede Spur. Eine extra gegründete Sonderkommission suchte nun am Montag gemeinsam mit Tauchern der Polizei im Wasser nach dem Vermissten. Eine Maßnahme von vielen: Dennis Stegner Pressesprecher Polizei Unterfranken „Wir hatten Drohnen, Hubschrauber, Spürhunde im Einsatz. Auf der Suche nach 03.11.2025 04:12 Min „Inklusives Töpfern“ – Dritter Unterfränkischer Inklusionspreis verliehen Freudentag in Rottenbauer: Die inklusive Töpfergruppe der Arche gGmbH erhält den unterfränkischen Inklusionspreis in der Kategorie „Kultur/Natur/Umwelt“. Hier kommen Menschen mit und ohne Behinderung zusammen, um gemeinsam zu töpfern. Jeden Montag trifft sich die Gruppe im Café „Mittendrin“ am Heuchelhof und etwa zwei mal im Monat im Café „Drei Eichen“ in Rottenbauer. Dass das wiederkehrende