Wie lässt sich Inklusion leben? Marion Gock, deren Tochter früher von einer Sehbeeinträchtigung betroffen war, hat sich da vor einigen Jahren etwas einfallen lassen. Um dem Blindeninstitut in Würzburg etwas für seine Hilfe zurückzugeben und um allen Bewohnern der Einrichtung einen schönen Tag zu schenken, hat Gock 2018 das inklusive Truckerfest ins Leben gerufen. Und das fand am vergangenen Wochenende bereits zum fünften Mal statt.
Die Erde vibriert regelrecht wenn die fünf mächtigen Trucks über das Gelände der Blindeninstitutsstiftung im Würzburger Stadtteil Lengfeld rollen. Es ist wieder Truckerfest – ein Tag, dem die Bewohner hier schon lange entgegenfiebern. Denn eine Spritztour in solch einem Brummi ist nicht gerade etwas alltägliches. Wer Lust hat mitzufahren, lässt sich in eine Liste eintragen und schon geht die wilde Fahrt los. In gut drei Metern Höhe ist der Blick aus dem Fahrerhaus schon ein ganz anderer als der, den man aus einem Auto gewohnt ist. Sowohl die Fahrer, die hier in ihrer Freizeit teilnehmen, als auch die Mitfahrer haben großen Spaß bei der Aktion. So zum Beispiel Jason Hohl, der schon sein Leben lang auf Trucks steht.
Da nicht alle den schwierigen Einstieg in den LKW schaffen, hat Initiatorin Marion Gock noch einige Alternativen für das Fest organisieren können. Die Drohnengruppe zeigt beispielsweise allen Interessierten, wie eine Wärmebildkamera funktioniert und erklärt, wie man bei der Personensuche mit Drohnen vorgeht. Sich selbst auf dem Bildschirm zu sehen, sorgt dann für den ein oder anderen Lacher. Auch beliebt: Die Blaulichtfahrt im Polizeiauto über das Blindigelände. Hier natürlich ohne Handschellen. Auch für die Beamten ist der Tag etwas besonderes.
Auch im nächsten Jahr soll das inklusive Truckerfest am Blindeninstitut stattfinden. Hierfür ist man übrigens noch auf der Suche nach Sponsoren. Dann stehen wieder viele schöne gemeinsame Stunden an, die zeigen, wie Inklusion allen Beteiligten Spaß machen kann.