Bei frostigen Temperaturen Schlittschuh-Laufen, danach eine Tasse Glühwein genießen und Lebkuchen naschen. Wer liebt sie nicht, diese gemütlichen Winterabende. Doch bevor jetzt Erinnerungen an die letzten Jahre wach werden, hier ein kurzer Realitätscheck: Oktober 2022, das ist die Eisbahn in Würzburg am Nigglweg. Von Eis ist hier eher wenig zu sehen – der ESV Würzburg muss auf nassem Untergrund trainieren. Und das sorgt aktuell für jede Menge Ärger: Denn ursprünglich sollte die Eisbahn auch in diesem Jahr ganz normal geöffnet werden. Dementsprechend hat der Eissportverein Würzburg seine Saison wie üblich geplant und auf die Öffnung der Eisbahn hin gefiebert.
Nachdem der ESV diese Nachricht erhalten hatte, startete der Verein eine Online-Petition. Am vergangenen Samstag waren einige Mitglieder dann auch noch in der Stadt unterwegs, um weitere Unterschriften zu sammeln. Das Ziel: Öffentlichen Druck auf die Stadt ausüben. Durch die Petition und verschiedene Gespräche kam man bei der Stadt zu dem Entschluss, dass die Entscheidung durch den Stadtrat gefällt werden müsse. Am 20. Oktober fällt also die Entscheidung über die Zukunft der Würzburger Eisbahn. Veranlasst hatte dies die dritte Bürgermeisterin Würzburgs Judith Jörg, die unter anderem für das Bildungs-, Schul- und Sportreferat zuständig ist.
Das Blockheizkraftwerk, das in der Regel das Nautiland und die Eisbahn mit Wärme und Strom versorgt ist derzeit aufgrund der Reparaturarbeiten im Nautiland außer Betrieb. Deshalb müsste die Eisbahn aktuell mit Strom aus dem Netz versorgt werden – dass das sehr energieintensiv ist liegt auf der Hand. Auf der Hand liegt aber auch, dass dem ESV Würzburg durch eine mögliche Schließung der Eisbahn eine Existenzkrise droht. Falls der Stadtrat der Öffnung der Eisbahn am Donnerstag zustimmt, dann soll es ganz schnell gehen, bis zu den Herbstferien sollte das Eis dann bereit sein. Das zumindest hätte Judith Jörg dem Eissportverein versichert. Am Donnerstagabend fällt hier im Rathaus also die folgenreiche Entscheidung. Solange heißt es für den Eissportverein Würzburg: Warten und hoffen.