Fr., 03.11.2023 , 17:31 Uhr

Eröffnung des „Doasdörfer Lädle“ - In Donnersdorf kann man wieder einkaufen

Viele Gemeinden in den ländlichen Regionen haben mit der Landflucht zu kämpfen – die jungen Leute zieht es eher in die Städte mit besserer Infrastruktur. Das Leben auf dem Land muss also dringend attraktiver gemacht werden. Ein wichtiger Faktor sind hierbei die Einkaufsmöglichkeiten. Die Gemeinde Donnersdorf im Landkreis Schweinfurt macht es mit dem „Doasdörfer Lädla“ vor, wie sich die Lebensqualität verbessern lässt.

StartUp „Arudu“

Mal eben schnell ein Brot für den nächsten Morgen eingepackt oder ein kurzer Tratsch bei einem Kaffee – das ist den Donnersdorfern künftig in ihrem neuen Dorfladen möglich. Bei der feierlichen Eröffnung ist das Interesse der Anwohner groß, denn lange mussten sie auf die neue Einkaufsmöglichkeit warten. Ursprünglich war ein vergleichbarer Laden mit einer Firma aus Erfurt geplant, die jedoch Insolvenz anmelden musste. Daher nahm die Gemeinde den Kontakt zum StartUp „Arudu – Mein Laden“ aus Oberfranken auf. Nach intensiven Gesprächen ging letztlich alles ganz schnell.

Zugang durch Bankkarte

Wer den Laden betreten möchte, braucht nur seine Bankkarte und schön öffnen sich die Pforten. Derzeit bietet der Dorfladen eine Auswahl an rund 1.300 Artikeln, beliefert wird er zwei Mal in der Woche von einem Großhändler. Ergänzt wird das Angebot mit regionalen Produkten, wie etwa vom Bauernhof direkt um die Ecke. Wenn Bedarf ist, kann der dann jederzeit die Regale auffüllen. Dieser regionale Aspekt ist auch ein wichtiger Teil des Gesamtkonzepts.

Digitaler Kleinstsupermarkt

Das Thema Jugendschutz wurde hier natürlich auch bedacht: Wer sich etwas aus dem noch leeren Alkoholschrank nehmen möchte, hält seine Karte an das Lesegerät. Im Vorfeld hatte die Gemeinde in der Bevölkerung eine Umfrage zum Dorfladen gestartet – die Resonanz fiel durchweg positiv aus. Und das zeigt sich auch am Tag der Eröffnung. Mit unter 100 Quadratmetern fällt der Laden unter die Kategorie „Digitaler Kleinstsupermarkt“. Er ist also nicht an die gängigen Ladenöffnungszeiten gebunden, nur an Sonn- und Feiertagen muss er geschlossen bleiben. Als Kompromiss mit den Nachbarn wurde sich auf die Öffnungszeit von fünf bis 23 Uhr geeinigt. Von der bayerischen Staatsregierung wünscht sich Bürgermeister Schenk gerade in der Innenentwicklung mehr finanzielle Unterstützung. Den Dorfladen hat die Gemeinde komplett selbst finanziert.

Es fehlt noch der letzte Schliff

Noch ist das Projekt nicht abgeschlossen: Das angrenzende Café soll eine Lounge im Außenbereich bekommen, so dass es künftig als Treffpunkt in der Dorfmitte fungieren kann. Eben so, wie es schon früher in Donnersdorf der Fall war. Und auch der Parkplatz soll noch aufgehübscht werden – wenn alles fertig ist, stehen hier Ladesäulen für E-Autos bereit. Der neue Dorfladen in Donnersdorf ist ein Schritt in die Zukunft – wir sind gespannt, wie viele andere Gemeinden nachziehen werden.

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