Fr., 29.08.2025 , 18:00 Uhr

Erste Maßnahmen für die Angestellten vom ZF-Werk Schweinfurt – Arbeitszeitabsenkung erneut ab dem 1. September

Die Lage um das ZF-Werk in Schweinfurt ist noch immer unklar. Seit Monaten ist von einem extremen Arbeitsplatzabbau und einem möglichen Verkauf bzw. einer Restrukturierung des Antriebsstrangs, der sogenannten Division E, die Rede. Betroffen davon sind rund 6.000 Mitarbeitende in Schweinfurt. Nun ist es zu einem ersten Update der aktuellen Lage gekommen.

Arbeitszeitverkürzung auf 32,5 Wochenstunden

Das Bangen in der Kugellagerstadt geht weiter: Die Zukunft des großen Arbeitgebers ZF Schweinfurt hängt immer noch in der Schwebe, die Arbeitsstellen der Arbeitnehmer sind schon lange nicht mehr gesichert. Nun gibt es aber eine erste Maßnahme: Bereits ab dem 1. September kommt es erneut zu einer Arbeitszeitverkürzung auf 32,5 Wochenstunden. Diese Regelung wird zunächst bis zum 31. Januar 2026 erfolgen.

„Es ist nie gut, wenn Kolleginnen und Kollegen auf irgendwas verzichten müssen oder sollen. In dem Fall ist es aber tatsächlich so, dass das berufliche Leben rettet. Sage ich jetzt einfach mal so Wir waren in der Vergangenheit damit konfrontiert, dass man ansonsten betriebsbedingte Entlassungen ausgesprochen hätte. Wir sind damit immer noch konfrontiert. Wir hatten ja jetzt zwei Monate ausgesetzt und die Zahl ist auch nicht geringer geworden, weil sich auch das Umfeld nicht gebessert hat. Und deswegen, glaube ich, ist es trotzdem richtig, mit den Kolleginnen und Kollegen zusammen in diese Arbeitszeitabsenkung zu gehen. Weil es uns hilft. Weil es uns aber vor allem Zeit verschafft“, so Oliver Moll, Betriebsratsvorsitzender bei ZF Schweinfurt.

Verzicht auf Teil des Lohns

Die Arbeitnehmer verzichten somit auch gleichzeitig auf einen Teil ihres Lohns. Im Gegensatz dazu wird ihnen allerdings ihre Stelle vorerst gesichert. Neben dem finanziellen Aspekt müssen sie nun aber ihre Arbeitszeit effektiver einteilen.

„Ja, die Reduzierung wirkt sich natürlich ein Stück weit in der Arbeitszeit oder in der Arbeitsverdichtung aus. Das heißt, man muss jetzt gucken, wie man seine Arbeit wieder mit weniger Stunden organisiert bekommt. Das ist natürlich manchmal leichter und manchmal schwerer“, erklärt Dieter Manske von der Applikationsentwicklung Fahrwerk ZF 16.

Für die Arbeitnehmergewerkschaft und den Betriebsrat handelt es sich dennoch um einen richtigen und wichtigen Schritt für eine zukünftige konstruktive Zusammenarbeit. Nun gebe es nämlich wieder etwas Zeit, um weitere Gespräche zu führen und eine adäquate Lösung zu finden. Nach der letzten Aufsichtsratssitzung im Juli wurde ein Papier mit dem Titel „Bündnis für Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ beschlossen. Das Ziel hier ist, bis zum 30. September eine gemeinsame Lösung für die Division E und für die betroffenen Standorte zu erarbeiten. Alle Beteiligten hoffen auf eine Erhaltung des Standorts ZF Schweinfurt und auf die Sicherung der entsprechenden Arbeitsplätze. Es bleibt abzuwarten, welche Entscheidungen noch bis Ende September getroffen werden – Die Arbeitnehmer haben nun aber schon einmal einen ersten Schritt gemacht.

Untertitel wurden automatisiert erstellt
Arbeitsplätze Arbeitszeit Division E Schweinfurt SOS ZF ZF Schweinfurt

Das könnte Dich auch interessieren

02.10.2025 01:06 Min Folgen des ZF-Zukunftsbündnisses stehen fest - 965 Stellen sollen in Schweinfurt abgebaut werden Die ersten Ergebnisse des zwischen ZF-Unternehmensleitung, Betriebsräten und IG Metall vereinbarten „Bündnisses zur Neuaufstellung der Division E“ zeigen nun konkrete Auswirkungen: Bis Ende 2027 werden am Standort Schweinfurt rund 965 Stellen abgebaut – 835 in der Division E und weitere 130 in anderen Bereichen. In der Division E arbeiten rund 6.000 der insgesamt 8.500 Beschäftigten 01.10.2025 02:35 Min ZF hält an Antriebssparte fest – Sorgen bleiben wohl auch nach dem wichtigen Signal für Schweinfurt Aufatmen bei ZF – die Antriebssparte Division E wird nicht verkauft. Doch die Erleichterung hat auch einen bitteren Beigeschmack. Denn die Beschäftigten – auch bei uns in Schweinfurt – müssen für die Sanierung des Konzerns einen hohen Preis zahlen. Halbe Milliarde Euro einsparen Das Herzstück von ZF bleibt im Konzern. Die Antriebssparte mit elektrischen, hybriden 24.11.2025 02:42 Min Zukunft der Industrie in Main-Rhön – Regionalkonferenz setzt wichtige Impulse Wie kann die Industrieregion Main-Rhön den tiefgreifenden Wandel meistern – sozial, nachhaltig und gemeinsam? Antworten darauf lieferte die Regionalkonferenz „RegioTransMR“ in Schweinfurt. Vertreter aus Gewerkschaft, Wissenschaft und Politik zeigten dort Chancen und Herausforderungen auf, die den Transformationsprozess in den kommenden Jahren prägen werden. Industrieregion im Wandel Die Region Main-Rhön steht vor enormen Veränderungen. Ein Jahr 29.07.2025 05:16 Min Großkampftag für die Industrie in Schweinfurt – Proteste gegen Zukunftspläne von ZF und SKF Großkampftag für die Industrie in Schweinfurt – an gleich zwei Traditionsstandorten machten heute die Beschäftigten lautstark auf ihre Sorgen aufmerksam. Bei ZF und SKF in Schweinfurt standen aber nicht nur Arbeitsplätze im Fokus, sondern auch die Zukunft ganzer Unternehmensbereiche und damit die Perspektiven für tausende Familien in der Region. Antriebs- und Elektromobilitätssparte steht auf dem