Mo., 27.02.2023 , 18:00 Uhr

Erster Atommülltransport nach Grafenrheinfeld – Protestaktion von Atomkraftgegnern

Beim Thema Atomkraft spalten sich für gewöhnlich die Meinungen. Der Transport von radioaktivem Abfall aus Nordrhein-Westfalen nach Grafenrheinfeld rief dementsprechend einige Atomkraftgegner aus dem Raum Schweinfurt auf den Schirm.

Radioaktivität auch nach der Stilllegung des AKW

Die Stilllegung des Atomkraftwerk Grafenrheinfelds im Jahr 2015 war für viele Menschen in Unterfranken eine Erleichterung. Seit 2018 befindet es sich mittlerweile im Rückbau, nächstes Jahr im Sommer könnten die Kühltürme gesprengt werden – bis zur Fertigstellung wird es allerdings noch Jahre dauern. Die Stilllegung bedeutet allerdings nicht das Ende der Atom-Ära, denn auf dem AKW-Gelände in Grafenrheinfeld befindet sich ein Zwischenlager für Atommüll. Radioaktive Abfälle bringen hier auch über den Betrieb des AKW hinaus eine gewisse Gefahr mit sich – So die Ängste von Atomkraftgegnern.

Lieferung von Atommüll ins Zwischenlager Grafenrheinfeld

Am 16. Februar waren vier Container mit schwachradioaktiven Abfällen aus dem ehemaligen Kernkraftwerk Würgassen in Nordrhein-Westfalen ins unterfränkische Grafenrheinfeld geliefert worden. Dort sollen sie maximal zehn Jahre verbleiben – zum Ärger einiger Anwohner und vor allem Atomkraftgegner. Um auf die Gefahren der Atommülltransporte in die Region Schweinfurt aufmerksam zu machen, fand am Samstag eine Protestaktion vor dem AKW-Gelände in Grafenrheinfeld statt – veranstaltet von verschiedenen Organisationen, die teilweise schon seit Jahrzehnten gegen Atomkraft kämpfen und nun über die Handhabung der Betreiberfirma empört sind.

Insgesamt 20 Prozent der Kapazitäten am Zwischenlager Grafenrheinfeld dürfen mit radioaktivem Abfall aus anderen Kernkraftwerken der Betreiberfirma PreussenElektra befüllt werden. Der Atommüll aus Würgassen musste nach Unterfranken abtransportiert werden, da am dortigen Standort keine Zwischenlagerkapazitäten verfügbar seien.

AKW Atomkraft Atomkraftgegner Atommüll Bürger Demonstration Energie Gefahr Grafenrheinfeld KKW Protest Radioaktivität Risiko Strahlung

Das könnte Dich auch interessieren

17.10.2025 01:08 Min Sicherheitsgefühl verbessert - Umfrage zur Akzeptanz der Zwischenlager in Grafenrheinfeld Seit Jahren lagern in zwei Zwischenlagern in Grafenrheinfeld im Landkreis Schweinfurt radioaktive Abfälle – darunter Brennstäbe und Material aus dem Rückbau des ehemaligen Kernkraftwerks. Wie die Menschen in der Umgebung darüber denken, hat die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung in einer aktuellen Umfrage untersucht. Knapp 70 Prozent der 200 Befragten rund um das Zwischenlager finden es 11.09.2025 01:12 Min Aktivist verzögerte im August 2024 AKW-Sprengung in Grafenrheinfeld - Gericht verhängt nun Geldstrafe Ein Jahr nach der Sprengung der Kühltürme des ehemaligen Atomkraftwerks Grafenrheinfeld ist ein Pro-Atomkraft-Aktivist nun vom Amtsgericht Schweinfurt zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Der 38-Jährige war am 16. August 2024 auf einen Strommast im Sperrbereich geklettert und hatte die Sprengung dadurch um rund eineinhalb Stunden verzögert. Das Gericht sprach ihn des Hausfriedensbruchs schuldig und verhängte 13.10.2025 01:13 Min Begegnung, Vision, Entschleunigung – Die ZukunftsAllee in der Würzburger Semmelstraße Den ganzen Samstag über war die Semmelstraße in Würzburg für den Autoverkehr gesperrt, denn es stand die zweite Ausgabe der ZukunftsAllee an. Das heißt, einen Tag lang gab es hier diverse Aktionen rund um nachhaltige Ideen zu Mobilität, Energie, Konsum und Begrünung. So konnten Gäste beispielsweise ihre Meinung zur Weiterentwicklung der Semmelstraße abgeben und sich 26.06.2025 01:05 Min Hohe Waldbrandgefahr in Unterfranken - Regierung ordnet Luftbeobachtung an Am kommenden Wochenende gilt in ganz Unterfranken wieder hohe Waldbrandgefahr. Nach einer kurzen Entspannung zum Wochenbeginn ordnet die Regierung von Unterfranken für Samstag und Sonntag vorsorgliche Luftbeobachtungen an. Betroffen ist der gesamte Regierungsbezirk. Hitze sorgt für erhöhte Brandgefahr Die Maßnahme ist Teil des vorbeugenden Waldbrandschutzes und soll durch frühzeitiges Erkennen von Brandherden größere Schäden verhindern.