Ein Großaufgebot der Polizei sorgte heute Morgen in Stockstadt am Main im Landkreis Aschaffenburg für Aufsehen. Ausgelöst wurde der Einsatz wegen einer suizidgefährdeten Person, doch auch nach deren Festnahme war der Einsatz nicht vorbei. Warum der Bereich um dessen Wohnwagen großräumig abgesperrt wurde und eine Spezialtruppe des Landeskriminalamtes aus München kommen musste, weiß Steffi Seit.
Am frühen Donnerstagmorgen meldeten Angehörige eines 53-Jährigen der Polizei eine akute Eigengefährdung in Stockstadt am Main. Der Mann befand sich zu diesem Zeitpunkt in einem Wohnwagen auf einem unbebauten Grundstück in der Obernburger Straße und drohte damit seinen Wohnwagen in Brand zu setzen. Da die Angehörigen auch von einer möglichen Bewaffnung sprachen, begab sich die Aschaffenburger Polizei umgehend vor Ort. Eine Vielzahl von Einsatzkräften wat vor Ort. Der Mann hat zunächst die Kontaktaufnahme verweigert, doch drohte dann im weiteren Laufe des Einsatzes mehrfach seinen Suizid an. Schließlich konnte er um 7:00 Uhr dann widerstandslos festgenommen werden. Anschließend wurde der Mann in einem Bezirkskrankenhaus untergebracht. Doch damit war der Einsatz noch lange nicht beendet:
Nach dem in dem Wohnwagen ein explosionsgefährdete Gasflascher ersichtlich wurde, sperrte die Polizei das Gebiet umgehend ab. Betroffen waren zuerst mehrere Straßen – ab etwa 9 Uhr konnte der gesperrte Bereich aber auf die Obernburger Straße und einen parallel verlaufenden Fuß- und Radweg verkleinert werden. In dem betroffenen Bereich mussten keine Gebäude evakuiert werden, denn dort liegen direkt keine Wohnhäuser an – allerdings ein Altenheim. Da einige der Bewohner dort nicht mobil sind, wurden die Bewohner und Mitarbeitenden angewiesen, das Gebäude bis zum Ende des Einsatzes nicht zu verlassen. So konnte vorerst auf eine Räumung verzichtet werden.
Auf Grund des weiterhin unklaren Zustandes der genannten Gasflasche wurden außerdem Spezialkräfte der Technischen Sondergruppe des Bayerischen Landeskriminalamtes zur Einsatzörtlichkeit hinzugezogen. Zur Absicherung hatten die Blaulichtorganisationen eine Einsatzzentrale im Feuerwehrhaus eingerichtet, um etwa die Bewohner des Seniorenheims bewegen zu können. Die Feuerwehr war mit etwa 15 Kräften, einem Löschfahrzeug und einer Drehleiter vor Ort, der Rettungsdienst zusätzlich mit rund 20 Personen. Die Spezialeinheit der Polizei war schlussendlich bis 12:00 Uhr vor Ort und konnten schließlich Entwarnung geben.