Was haben Paddington-Bär, Conni Klavitter und Rasmus Klump alias Petzi gemeinsam? Sie alle sind früher oder später in den beliebten Pixi-Büchern aufgetaucht. Seit 70 Jahren verzaubern die Kurzgeschichten Klein und auch Groß mit ihrem besonderen Charme. In der Jubiläumsausstellung im Freilandmuseum Fladungen gibt es noch viele weitere altbekannte Figuren zu entdecken. Die Ausstellung wurde im letzten Jahr in Hamburg gezeigt – dass sie ihren Weg in die Rhön gefunden hat, freut Museumsleiter Niklas Hertwig ungemein. Eigentlich sei die Ausstellung gar nicht zum Wandern konzipiert, auf Anfrage sei sie dann aber doch im April nach Fladungen gekommen.
Die Erfolgsgeschichte der Pixi-Bücher ist auf einen bekannten Namen zurückzuführen: Im Jahr 1953 hatte der dänische Verleger Per Hjald Carlsen die Idee, preisgünstige Miniaturbücher auf den Markt zu bringen: 20 Gramm schwer und 24 Seiten lang. Inspiriert wurde er zuvor von einem vergleichbaren Produkt aus den USA, welches jedoch größere und mehr Seiten hatte. Carlsen wollte seine Bücher weiterverbreiten und so erschien 1954 – ein Jahr nach der Verlagsgründung in Hamburg – das erste in Deutsch verfasste Pixi-Buch mit dem Titel „Miezekatzen“. Mittlerweile ist Pixi mit insgesamt rund 3.000 verschiedenen Titeln und 14 Millionen verkauften Büchern im Jahr die umfangreichste Bilderbuchreihe aller Zeiten. Einen gewissen Anteil an diesem Erfolg haben sicherlich auch die verschiedenen Figuren beziehungsweise Buch-Reihen. Der Name Pixi geht übrigens auf den kleinen Waldkobold zurück. Diese Figur kam allerdings recht spät, erst 1993, zum ersten Mal in einem eigenen Buch vor.
Über die Jahre wurden viele der Figuren überarbeitet und auch die Themen haben sich der Zeit gemäß verändert. Und noch ein interessanter Fakt: Pixi war nicht überall in Deutschland erhältlich. In der DDR gab es keine dieser Bücher, da sie als westdeutsches Presseerzeugnis galten. Heute ist das natürlich anders. Ein Highlight in der Ausstellung ist das Becken mit Pixi-Büchern. Wer sich dann verkrümeln und nach Herzenslust in den Büchern schmökern möchte, macht es sich in einem der Sitzsäcke oder der kleinen Zelte gemütlich. Ursprünglich war die Ausstellung nur bis Mitte August geplant, doch unter anderem aufgrund des großen Zuspruchs wurde sie nun bis zum 9. November verlängert. Noch genug Zeit also, die Faszination Pixi selbst zu erleben. Die großen Gäste können hier in Erinnerungen schwelgen – die kleinen Gäste kommen aktiv zum Lesen. Und genau das war auch Carlsens Intention: Kindern Lust aufs Lesen machen.