In unserem heutigen Ferientipp nehmen wir sie mit ins Grüne, genauer gesagt in das Hafenlohrtal im Spessart. Schon der deutsche Schriftsteller Kurt Tucholsky schrieb über die Region: „Dies ist eine alte Landschaft, die gibt es gar nicht mehr, hier ist die Zeit stehen geblieben. Wenn Landschaft Musik macht, dann ist dies ein deutsches Streichquartett“.
Geschichten von Räubern und Wilderern haben den Spessart einst bekannt gemacht. Heute bietet der Naturpark eine abwechslungsreiche Natur-und Kulturlandschaft die zum Wandern, aber auch zum Seele baumeln lassen einlädt. Die vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten, laden außerdem dazu ein, entdeckt und fotografiert zu werden. Die Arnika-Pflanzen, die hier stehen, machen beispielsweise 90 % des Vorkommens im ganzen Naturpark Spessart aus. Die hohe Biodiversität ist dabei vor allem Schäfern wie Klemens Ross und seinen fleißigen Helfern zu verdanken.
Mit der Beweidung durch die seltene Haustierrasse wird das Hafenlohrtal offengehalten. Im Hafenlohrtal haben sich deshalb wieder seltene Tier-und Pflanzenarten niedergelassen: das Thymian-Widderchen (rot-schwarze Falter) und der Blutwurz (gelbe vierblättrige Blume) sind nur zwei Beispiele dafür. Noch vor den Moorschnucken haben hier noch imposantere Tiere ihren wesentlichen Teil dazu beigetragen. Denn: Der Fürstliche Forstbetrieb Löwenstein hat Schäfer Reinhold Tausch seine Flächen für ein ganz besonderes Projekt zur Verfügung gestellt: rund 30 Wasserbüffel sorgen hier für die Landschaftspflege.
Das Hafenlohrtal im Spessart ist ein Stück nahezu unberührter, ursprünglicher Natur – erkundet werden kann das Gebiet daher nur auf dem Bohlenweg. Der Spessart rund um das Tal gleicht einem Waldmeer. Die vergleichsweise wenigen Siedlungen liegen darin wie Inseln in einem grünen Ozean. So auch Einsiedel, das als größere Exklave im Fürstlich Löwensteinschen Park zur Gemeinde Hafenlohr gehört. Die Kapelle erinnert daran, dass hier früher eine Propstei gewesen ist.
Das Hafenlohrtal ist ein Hotspot der Artenvielfalt – ein Ort, an dem die Welt noch in Ordnung zu sein scheint. Ein Ort, der verschlafen wirkt und gleichzeitig zum Träumen einlädt. Kurt Tucholsky hatte also ganz Recht, als er sagte: Dies ist alte eine Landschaft. Und die Musik, von der er sprach, versteckt sich hinter jeder alten Eiche, hinter dem Plätschern der Hafenlohr und hinter dem Mähen und Grunzen der Schafe und Büffel. Das Hafenlohrtal ist eine Perle des Spessarts, eine Perle inmitten eines grünen Ozeans.