Am Sonntag sind in Aschaffenburg rund 3.500 Menschen auf die Straßen gegangen, um Rechtspopulisten und Querdenkern Paroli zu bieten und das Fest der Demokratie zu feiern. Die Veranstaltung war als Reaktion auf die Rechtsaußen-Demos ins Leben gerufen worden, denen Aschaffenburg regelmäßig als Kulisse dient.
Erst wenige Tage zuvor hatte Oberbürgermeister Jürgen Herzing im Namen der Stadt die Beitrittserklärung zum Bündnis „Aschaffenburg ist bunt“ unterschrieben und war damit einem Beschluss des Stadtrats gefolgt. Das überparteiliche Bündnis setzt sich seit 2015 für Demokratie und ein Recht auf Leben ohne Diskriminierung und Gewalt ein. Erstmals ist „Aschaffenburg ist bunt“ in Erscheinung getreten, um ein Zeichen gegen die Pegida-Bewegung und die Terroranschläge in Paris zu setzen. In der Pandemie bot das Bündnis den „Corona-Protesten“, abgelöst durch „Querdenker-Demonstrationen“ die Stirn. Bislang gehören dem Bündnis 200 Gruppierungen, Verbände und Vereine an. Die Großdemo am Sonntag stand unter dem Motto: „Aschaffenburg bleibt bunt! Punkt!“. Ein Seitenhieb gegen Rechtspopulisten und Querdenker, die sich Aschaffenburg als Hotspot ausgesucht haben.
Auch die sogenannten Querdenker hatten für den gleichen Tag eine Demonstration in Aschaffenburg angekündigt, sie wurde jedoch verschoben. So demonstrierte „Aschaffenburg ist bunt“ friedlich für das Grundgesetz und für Demokratie. An den drei Sternmärschen, einer stationären Kundgebung und der gemeinsamen Abschlusskundgebung nahmen in der Spitze insgesamt rund 3.500 Personen teil. Am Volksfestplatz und im Bereich der Schillerstraße versammelten sich jeweils rund 850 Teilnehmer. Am Carl-Linde-Platz kamen etwa 500 Personen zusammen. Nach den Auftaktkundgebungen zogen die Versammlungsteilnehmer zum Schloßplatz um gemeinsam eine Flagge für die Demokratie zu hissen.