Di, 13.06.2023 , 18:00 Uhr

Feuchtbiotope für Frösche, Feuersalamander, Kröten und Co. - Wie ein Förster zahlreiche Arten und den Wald schützt

Haben Sie als Kind auch immer Kaulquappen gefangen um ihre Entwicklung hin zu Fröschen und Kröten zu beobachten? Für die nächsten Generationen könnte der Anblick dieser Verwandlung ein seltener werden. Für ihre Fortpflanzung sind Amphibien auf Gewässer und feuchte Rückzugsorte angewiesen. Doch mit dem Klimawandel werden Trockenperioden immer häufiger und zum echten Problem für Frösche, Feuersalamander, Kröten und Co.

Abhilfe für unsere Amphibien

Unseren Amphibien geht es so schlecht wie selten zuvor. Der NABU schätzt, dass viele der heimischen Lurche die letzten Dürre-Sommer nicht überstanden haben – so konnten sie auch keine Nachkommen mehr zeugen. Verschärft wird die Kaulquappen-Krise dadurch, dass Jungtiere nicht selten über trockene Sommer hinweg verhungern oder vertrocknen. Revierleiter Gregor Wobschall will Abhilfe schaffen und hat es sich zur Aufgabe gemacht im Kreuzwertheimer Wald zahlreiche Feuchtbiotope zu schaffen. Für manche ein kurioser Anblick, denn einige davon liegen direkt hinter dem Industriegebiet in Wiebelbach. Was heute als erfolgreiches Artenschutzprogramm bezeichnet werden kann war eigentlich als Waldnaturschutzaktion geplant. Auch Bürgermeister Thoma war sofort von der Idee angetan und unterstützt mit der Gemeinde das Anlegen der Tümpel. Denn neben den Tieren profitiert auch der von der Trockenheit stark geschädigte Wald.

Schaffung von Feuchtgebieten

Manche Amphibien können weite Strecken wandern, andere brauchen immer wieder Möglichkeiten zur Befeuchtung. Gerade bei seltenen Arten, die nicht flächendeckend vorkommen, ist ein genetischer Austausch damit sehr unwahrscheinlich. Mit der Schaffung von Feuchtgebieten können verschwundene Arten wieder angesiedelt werden. Die kaskadenartig angelegten Biotope sind bewusst so konzipiert, dass vielfältige Strukturen entstehen. Flachwasserbereiche sind zum Aufwärmen wichtig, tiefere Bereiche und die angrenzenden Totholzstapel zum Rückzug vor Fressfeinden und der Hitze. Achtzehn Amphibienarten sind in Unterfranken theoretisch heimisch, fast die Hälfte davon konnte Gregor Wobschall bereits in den Tümpeln nachweisen. Doch auch Insekten profitieren von den Gewässern und damit die ganze Nahrungskette. Der große Erfolg, der sich schon nach kurzer Zeit eingestellt hat, gibt Gregor Wobschall recht und lässt ihn unermüdlich weitermachen. In Unterwittbach, Wiebelbach und Röttbach macht es die Marktgemeinde vor. Viele seiner Forstkollegen in den umliegenden Gemeinden hat Gregor Wobschall schon mit seinem Amphibien-Fieber angesteckt. So soll auf lange Sicht ein Amphibienparadies vom Main bis in den Hochspessart entstehen.

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