Wenn es brennt, ist das Feuerwehrhaus normalerweise die erste Anlaufstelle – der Ort, von dem aus Hilfe kommt. Doch am Dienstagabend war die Einsatzstelle genau dort: bei der Feuerwehr selbst. Im Mömbriser Ortsteil Rothengrund musste die Feuerwehr Hutzelgrund zu einem Brand im eigenen Gerätehaus ausrücken.
Ein schrilles Piepen durchbricht die Stille des Abends. Der Geruch von verschmortem Plastik liegt in der Luft. Hinter den Fenstern eines Hauses in Rothengrund wabern graue Rauchschwaden. Gegen 21:45 Uhr werden Anwohner auf das Geräusch des Rauchmelders aufmerksam, nehmen ein knisterndes Geräusch wahr und wählen sofort den Notruf. Nur wenig später rücken die Einsatzkräfte der Feuerwehr Hutzelgrund an. Doch diesmal ist ihr Ziel kein fremdes Gebäude, kein Wohnhaus – sondern ihr eigenes Feuerwehr-Gerätehaus. Schnell wird klar, was passiert ist: Vermutlich ein technischer Defekt an der Computeranlage hatte einen Drucker in Brand gesetzt.
„Die Feuerwehr setzte dann gleich sofort zwei Trupps unter Atemschutz ein mit zwei C-Rohren, hat dann die Brandbekämpfung vorgenommen, hat dann das Feuerwehrfahrzeug, das noch in diesem Feuerwehrhaus stand – es ist ein Fahrzeug, das hier im Hutzelgrund für die First Responder genommen wird – auch noch draußen gefahren. Das Feuer war sehr schnell – Gott sei Dank – aus und dann setzen wir Lüfter ein, um die Halle rauchfrei zu machen“, so Frank Wissel, Kreisbrandrat des Landkreis Aschaffenburg.
Rund 60 Einsatzkräfte aus Mömbris-Hutzelgrund und Mömbris sind vor Ort im Einsatz. Verletzt wird glücklicherweise niemand – doch Halle und Fahrzeug tragen deutliche Spuren.
„Also im Moment ist das Feuerwehrhaus nicht nutzbar. Wir haben doch einen erheblichen Schaden in der Fahrzeughalle. Wir gucken uns auch jetzt das Fahrzeug an, hier muss mit sehr viel Arbeit die nächsten Tage alles gesäubert werden. Glücklicherweise war hier dieset Warnmelder diese Rauchwarnmelder, der das Feuer gemeldet hat. Sonst hätte man noch einen deutlich größeren Schaden hier gehabt“, erklärt Wissel.
Nach ersten Schätzungen dürfte der Schaden im höheren fünfstelligen Bereich liegen. Einschränkungen der Einsatzbereitschaft gibt es aber nicht. Immerhin bleiben der hiesigen Feuerwehr drei weitere Gerätehäuser – dazu Wissel:
„Die Feuerwehr Mömbris-Hutzelgrund besteht aus früher mal vier eigenständigen Feuerwehren. Die haben bereits fusioniert. Allerdings sind alle Feuerwehren noch an ihren alten Standorten, so nenne ich es Mal. Und hier gegenüber im Gewerbegebiet wird gerade das neue Feuerwehrhaus errichtet. Rohbau läuft schon und wir gehen davon aus, in circa einem Jahr, dass dann die Feuerwehren in ein gemeinsames Feuerwehrhaus einziehen.“
Zurück bleibt der Geruch von Ruß und der Beweis, dass Rauchmelder Leben sowie Hab und Gut retten können. Und die Feuerwehr Hutzelgrund? Die löscht weiter – notfalls auch bei sich selbst.