In Escherndorf wird aktuell trainiert, was das Zeug hält. Ein- bis zweimal pro Woche kommen die Feuerwehrmänner der Freiwilligen Feuerwehr Untereisenheim hierher, um sich fit zu halten – und das bereits seit April. Das Ziel: die optimale Vorbereitung für den Schanzenlauf in Oberstdorf im Landkreis Oberallgäu.
„Der Schanzenlauf in Oberstdorf findet bereits zum vierten Mal statt. Es ist ein Wettkampf, bei dem rund 600 Feuerwehrleute in voller Montur und mit Atemschutz – also mit der Ausrüstung, die wir auch beim Innenangriff tragen – antreten. Die Feuerwehrleute starten dabei immer in Zweier-Trupps und müssen oben ankommen – mit noch vorhandenem Restsauerstoff in der Flasche“, erklärt der stellvertretende Kommandant Bernhard Baumann.
Klingt nicht nur anstrengend – sondern ist auch wahnsinnig kräftezehrend. Es soll schon vorgekommen sein, dass einzelne Teilnehmer auf dem Weg nach oben das Bewusstsein verloren haben.
In Escherndorf trainiert das Team aus Untereisenheim deshalb unter realistischen Bedingungen: Einmal quer durch die Weinberge, 380 Stufen hinauf zur Vogelsburg – natürlich in voller Montur.
„Beginnend mit den Feuerwehrstiefeln, der Feuerwehrhose, der Feuerwehrjacke. Dazu kommen entsprechende Handschuhe, die Atemschutzmaske, eine Flammschutzhaube, der Helm und der Lungenautomat, der mit Flasche und Maske verbunden ist. Alles in allem wiegt diese Ausrüstung etwa 25 Kilogramm“, beschreibt Baumann.
Zweieinhalb Mal die Strecke in Escherndorf entsprechen übrigens der Treppenanzahl in Oberstdorf – und das ist wirklich kein Zuckerschlecken.
„Die Kleidung ist im Grunde für den Innenangriff konzipiert, bei dem sehr hohe Temperaturen herrschen können. Sie sorgt dafür, dass kaum etwas nach innen oder außen dringt – was den Körper beim Aufstieg zusätzlich enorm belastet“, so Baumann weiter.
Für die Feuerwehrleute hat das Event jedoch eine besondere Bedeutung: Es zeigt eindrucksvoll, welchen körperlichen Anforderungen sie im Einsatz oft ausgesetzt sind.
„So eine Schanze hochzulaufen reizt viele – das sieht man auch am Teilnehmerfeld, das aus ganz Deutschland kommt. Der Wettkampf hat einen hohen sportlichen und fachlichen Anspruch“, betont Baumann.
Ein solches Training fordert nicht nur Ausdauer und Kraft – es stärkt auch den Teamgeist, auf den es im Einsatzfall ankommt.