Landrat Thomas Habermann aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld ist unzufrieden. Die Flüchtlingszahlen steigen an und es ist noch zeitnahe keine Lösung für eine angemessene Unterbringung in Sicht. Prozentual gesehen hat der Landkreis in Unterfranken die höchste Aufnahmequote an Geflüchteten.
Für einige Monate hat in Bayern der Bezirk Unterfranken die Sonderzuständigkeit für Geflüchtete aus der Ukraine inne, dann wird der Regierungsbezirk wechseln. Das bedeutet, Unterfranken nimmt in dieser Zeit alle Ukrainer auf, die nach Bayern kommen. Hinzukommt die zweiwöchige Sonderzuständigkeit für Geflüchtete aus der Türkei. Von den jüngsten Beschlüssen der Bundesregierung ist Landrat Habermann nicht überzeugt. Die jährliche Pauschale über 7.500 Euro pro Asylsuchenden an die Länder sei zu niedrig. Zudem brauche es eine zeitnahe, wirksame Zugangsbeschränkung nach Deutschland. Die Verantwortung einer ordentlichen Versorgung der Geflüchteten will der Landrat erfüllen.
Besonderen Dank spricht Habermann aber an alle Ehrenamtlichen aus – ohne ihr Engagement gäbe es soziale Auseinandersetzungen und massive Sicherheitsprobleme. Unterfrankenweit ist es das Ziel, keine Turnhallen mehr belegen zu müssen. Daher suchen die Landkreise händeringend nach geeigneten Immobilien für die Unterbringung. Wer aus der Bevölkerung entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung stellen könnte, möge sich bitte beim zuständigen Landratsamt melden.