Wenn er mit dem Köpfchen aus der aufwändig für ihn aufgehäufelten Erde spitzt, dann ist er reif. Und dann sollte es auch schnell gehen, denn ansonsten bekommt er einen Sonnenbrand. Aber das macht dem Spargel weniger aus als uns Menschen. Das Gemüse färbt sich dann lila, was den Geschmack aber nicht verändert. Die Röte treibt den Helfern bei der Spargelernte aber nicht nur die Sonne ins Gesicht – wer ungeübt ist, kommt auch schnell ins Schwitzen. Ist das Spargelkörbchen dann voll, wird noch sortiert gewaschen und geschält – aber dann dauert es nicht mehr lange, bis das königliche Gemüse im Topf landet.
Und in diesem Bild sehen Sie vor allem eines: Wasser. Wasser mit Schale. Denn Spargel besteht zu 93% aus Wasser. Mit läppischen 150 Kalorien pro Kilogramm treibt das Gemüse jedem Ernährungsberater die Tränen in die Augen. Denn, das bisschen, was nicht aus Wasser besteht ist auch noch sehr gesund: Spargel enthält viel Kalium, Kalzium und Stickstoff.
• Kalium wirkt entwässernd und ist gut für den Blutdruck. Dazu hält es die Nervenreizleitungen in Schuss.
• Kalzium ist ein wichtiger Baustein für Zähne und Knochen
• Und der verhältnismäßig hohe Stickstoffgehalt regt die Nieren an. Das Blut wird gereinigt und Nieren- und Leberfunktionen werden unterstützt. Das erklärt auch, warum wir nach dem Spargelessen so oft zur Toilette müssen.
• Außerdem ist das Supergemüse auch noch reich an Vitaminen und wirkt antioxidativ.
Und das Beste: ob Sie lieber grünen oder weißen Spargel bevorzugen ist dabei relativ egal. Und jetzt kommt – wer hätte es gedacht, das große ABER: Die harntreibende Eigenschaft und die hohe Kaliummenge sind nicht gesund für jeden. Wer Probleme mit den Nieren hat, sollte also vorsichtig sein.
Der strenge Uringeruch kommt übrigens vom Schwefel, der sich als Abbauprodukt aus der Asparagusinsäure im Spargel löst.
Dazu kommt noch das Thema Gicht: Durch den Konsum von Spargel bildet sich mehr Harnsäure, die kristallisiert und sich in den Gelenken absetzen kann. Das könnte schmerzhaft sein für Menschen, die anfällig für Gicht sind. Das dürfte bei diesen flinken Fingern hier aber wohl nicht der Fall sein. In kleineren Mengen bis 250g ist Spargel allerdings eher unbedenklich – aber sind wir mal ehrlich: bei dieser Menge bleibt es dann doch selten. Und kommt dann noch eine Kleinigkeit Butter, Sauce Hollandaise und andere Beilagen dazu, dann hat sich das mit dem „leichten und gesunden Essen“ ohnehin schnell erledigt.