Hier wird gefragt, geforscht und geantwortet – auf der MS Wissenschaft wurden heute in Würzburg ausgewählte Exponate durch Forschende selbst präsentiert. Das Publikum hatte so die Chance das Wissen über die speziellen Forschungsprojekte direkt aus erster Hand zu erfahren und anschließend Fragen zu stellen.
Ein Projekt auf der MS Wissenschaft ist unter anderem die Fusionsenergie „Wendelstein 7-X“. Das Projekt erforscht die Grundlagen für ein zukünftiges Fusionskraftwerk.
„Wir beschäftigen uns hier mit Kernfusion und da geht es darum, die Energiequelle, die auch die Sonne benutzt, um Energie zu erzeugen, auf der Erde nutzbar zu machen. Die Sonne macht das mithilfe von Schwerkraft. Das können wir nicht, sondern wir müssen sehr starke Magnetfelder benutzen, um den Wasserstoff, den wir als Treibstoff verwenden, so stark aufzuheizen, damit es zu Fusionsreaktionen kommt. Wir tun das in einer Anlage vom Typ Stellarator , die hier modellhaft zu sehen ist. Das ist eine Anlage, die steht eigentlich in Greifswald an der Ostsee und wir haben die hier als kleines Modell mitgebracht. Und dort benutzt man supraleitende Magnetspulen, die eine komplizierte Form haben, um das Plasma in einem magnetischen Käfig so einzuschließen, dass wir es sehr heiß aufheizen können.“, so Paul Huslage, Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP).
Es handelt sich um ein reines Forschungsexperiment, weshalb auch so viele Löcher außen angebracht sind um mit entsprechenden Instrumenten Messungen vorzunehmen.
„Also, wir sehen es hier ein maßstabsgetreues Abbild dieser Forschungsanlage in Greifswald. Wir sehen erst mal das Leuchtende in der Mitte. Das ist eben das Plasma. Also, das ist das heiße Wasserstoffplasma. Und außenrum sehen wir vor allen Dingen die Spulen, die eben für diesen magnetischen Käfig, für das Magnetfeld wichtig sind. Also wir sehen hier diese Spulen, die sind nicht jetzt so kreisförmige Spulen, wie man die vielleicht kennt aus anderen Anwendungen, sondern das sind eben sehr komplex geformte und auch dreidimensionale Spulen. Ich kann die nicht auf eine Ebene legen und die liegen flach da, sondern die sind so dreidimensional geformt. Und das kommt eben aus dieser Optimierung, die man eben mithilfe von Supercomputern macht. Um wirklich den perfekten magnetischen Käfig hinzubekommen.“, so so Paul Huslage, Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP).
Mit der Frage „ Wie viel Energie verbraucht das mobile Internet?“ beschäftigt sich ein weiteres Forschungsteam. An dieser Station kann selbst getestet werden, wie hoch der mobile Energieverbrauch tatsächlich ist. Ziel ist natürlich die benötigte Energie einzudämmen.
„Diese Internetmöglichkeit, diese Dienste trotzdem weiter zu verwenden, ohne das die Energieaufnahmen so explodieren.“, so Sylvie Couronné, Frauenhofer-Institut für Integrierte Schaltungen ISS.
Die Forschenden befassen sich damit, wie sich der Energieverbrauch unterwegs reduzieren oder auch bei höherer Auslastung konstant halten lässt. Für dieses Ziel wurden bereits erste Lösungsansätze entwickelt.
„Zum Beispiel ist die einfachste Möglichkeit, Komponenten ein- und auszuschalten. Zum Beispiel: Im ländlichen Raum ist es nicht notwendig, dass das gesamte Netzwerk ständig eingeschaltet ist. In ländlichen Gebieten kann man zum Beispiel nachts Teile des Netzwerks abschalten und dadurch Energie sparen. In Städten hingegen wird das eher dynamisch gemacht – also Komponenten werden ein- und ausgeschaltet, je nach Bedarf. In sehr kurzen Zeitspannen, im Millisekundenbereich, können Komponenten abgeschaltet werden, um Energie zu sparen, und die Daten werden dann übertragen, wenn sie wirklich gebraucht werden.“, so Nazanin Vatanian, Frauenhofer-Institut für Integrierte Schaltungen ISS.
Ganze 27 Exponate sind auf der MS Wissenschaft vorzufinden. Es bleibt abzuwarten, wann die ersten Forschungsansätze im echten Leben umgesetzt werden, um zukünftig nachhaltiger mit der Energie umzugehen.