Mi, 19.10.2022 , 14:58 Uhr

Franken Safran in Ochsenfurt - Die erste Safranbäuerin in Unterfranken

Der Anbau des Safrans ist kein Kinderspiel

Auf einer kleinen Feldfläche, auf der Safran angebaut wird, können sich bereits mehrere hundert Euro befinden. Denn was zunächst nach einem herkömmlichen Krokus aussieht, ist Safran, das teuerste Gewürz der Welt. 250.000 Blüten braucht es, um 1 Kilogramm verzehr fertigen Safran zu erhalten. Ein Aufwand, der sich für viele augenscheinlich nicht lohnt. Denn es gibt erst zwölf Safranbauern in Deutschland. Safran ist die Diva unter den Gewürzen. Der Anbau im großen Stil ist extrem aufwendig. Es bedarf viel Sonne, möglichst warme Temperaturen und einen durchlässigen Boden damit er sich wohl fühlt. Voraussetzungen, die in Deutschland nicht immer automatisch gegeben sind. 80% des weltweiten Safrans kommen nämlich aus dem Iran. Auf dem Ströhlerhof in Ochsenfurt wird das Gewürz jedoch bereits seit einigen Jahren erfolgreich produziert.

Von der Blüte zum fertigen Produkt

Im Herbst ist Erntezeit. Die Blüten müssen per Hand gepflückt werden um dann ebenso per Hand weiterverarbeitet zu werden. Dabei werden die roten sogenannten „Narbenschenkel“ von der Blüte getrennt, um sie anschließend zu trocknen. Dieser Schritt braucht viel Zeit. Selbst als geübter „Safranzupfer“ können in einer Stunde nur etwa 500 Blüten verarbeitet werden. Während des Trocknens verlieren sie 4/5 ihres Gewichts, was das Endprodukt letztendlich auch so teuer macht. Ein Kilogramm wird zwischen 4000 und 6000 Euro gehandelt. Erst nach diesem Prozess entfaltet er seinen markanten bitter-aromatischen, leicht scharfen Geschmack. Vor 4 Jahren hat der Anbau des Safrans auf dem Ströhlerhof begonnen. Damals entschied sich Katharina Apfelbacher neben Trüffeln und einer Pferdepension noch einen weiteren Betriebszweig zu eröffnen. Dieser hat sich in der Zwischenzeit extrem weiterentwickelt. Neben dem Safran in seiner natürlichen getrockneten Form, werden dort auch andere Produkte wie Safran Gin oder sogar Safran Salz angeboten.

Fälschungen sind nur schwer zu erkennen

Vielen fehlt das nötige Wissen über das wertvolle Gewürz. Vor allem im Bezug auf Fälschungen ist das ein Problem. Färberdisteln sehen dem Original beispielsweise verblüffend ähnlich und werden unter anderem in der Türkei als echter Safran verkauft. Natürlich kann man auch selbst im Garten Safran anbauen um dieser Problematik zu entgehen. Dabei erhält man im Normalfall nur genug Safran für ein bis zwei Gerichte pro Saison. Eine Zutat, für den besonderen Anlass.

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