Am Dienstag entschied das Bayerische Kabinett in seiner Sitzung nicht etwa über neue Corona-Regeln für den Freistaat, sondern für den Freedom Day – zumindest temporär. Denn nach dem neuen Bundesinfektionsschutzgesetz und einer Übergangsfrist enden die meisten Corona-Beschränkungen deutschlandweit am nächsten Wochenende. Demnach ist eine Verlängerung der Auflagen nur in einem Corona-Hotspot möglich. Ein solcher Hotspot wiederum kann aber nur dann erklärt werden, wenn eine gefährliche Virusvariante auftaucht oder die Überlastung der Krankenhäuser droht. Das ist in Bayern aktuell nicht der Fall. Für das neue Infektionsschutzgesetz kommt harte Kritik aus dem bayerischen Kabinett. Söder kündigte an ein „solch schlampiges Gesetz“ vorerst nicht anzuwenden.
Damit bleiben nach dem Wochenende nur noch die Maskenpflicht im Nah- und Fernverkehr, in Pflegeheimen und Kliniken sowie eine Testpflicht in Pflegeheimen und Schule. Im Umkehrschluss fällt im Handel, in Freizeiteinrichtungen, Schulen und sonstigen Innenräumen die Maskenpflicht ab Sonntag weg. Auch sämtliche Zugangsbeschränkungen wie 2G- und 3G-Regeln laufen aus. Im Kabinett hat man sich zumindest die Maskenpflicht in Innenräumen noch für mindestens vier Wochen gewünscht, denn die Pandemie sei noch nicht vorbei. Nun steht es den Bürgerinnen und Bürgern ab Sonntag frei, selbst zu entscheiden.
Das Bayerische Kabinett fordert außerdem den Bund auf, die Quarantäne und Isolationsregelungen anzupassen. Die vielen Personalausfälle in den Krankenhäusern seien eine Belastung. Es sei eine Abwägungssage zwischen dem Infektionsschutz und der Frage: Wie weit man in der Isolation und in der Quarantäne zurückgehen könne. Bayern habe daher vorgeschlagen, die Isolation vorzeitig nach 48 Stunden Symptomfreiheit und negativem Test beenden zu können.