Vor 500 Jahren fegte der Bauernkrieg wie ein Sturm über Würzburg und die gesamte Region hinweg – es war eine Zeit des Aufstands, in der einfache Menschen den Mut fassten, gegen die Obrigkeit für Gerechtigkeit und Freiheit einzutreten. Zum Jubiläum erweckt Würzburg diese bewegte Epoche im nächsten Jahr mit einem vielseitigen Programm zum Leben. Ein Mittelaltermarkt, packende Theaterinszenierungen und zahlreiche weitere Veranstaltungen machen die Geschichte erlebbar und laden dazu ein, aktuelle Fragen aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten.
500. Jahre ist es her, da standen sich der einfache Bürger und der Adel bis auf die Zähne bewaffnet gegenüber – die Rede ist vom Bauernkrieg 1525. Unter großen Verlusten scheiterte der Sturm des einfachen Volkes auf die Festung Marienberg. In blutigen Strafgerichten nahmen die Landesfürsten anschließend Rache an den Bauern und unterdrückten deren Forderungen nach Freiheit und Gerechtigkeit. Gemeinsam mit zahlreichen Kultur- und Gesellschaftsträgern erinnert die Stadt mit rund 40 Veranstaltungen ab März an dieses bedeutende Kapitel der Geschichte.
Eine besonderes Ereignis dieses Konfliktes spielt die Sitzung des Würzburger Stadtrats vom 25. April 1525, bei der auch Tilman Riemenschneider eine entscheidende Rolle spielte. Wer wird sich auf die Seite des gemeinen Volkes stellen – und wer bleibt treu zum Fürstbischof? In der Theaterperformance „Tag der Entscheidung. 1525 – Uffrur im Würzburger Rathaus“ von Marcus Grimm erleben die Zuschauenden eine der spannendsten Szenen der Würzburger Geschichte hautnah. Und trotzdem ist das Theater kein reines Nachspielen von Vergangenem. Anstelle von historischen Kostümen tragen die Akteure auf der Bühne Anzug und Krawatte und wechseln auch öfters ihre Rollen.
Ein weiterer Höhepunkt wird sicherlich der Mittelaltermarkt vom 23. bis 25. Mai 2025 an der Leonhard-Frank-Promenade sein. Hier können die Besucherinnen und Besucher in das Leben der damaligen Zeit eintauchen. Kooperationspartner sind die Marktgemeinde Giebelstadt und die Florian-Geyer-Festspiele, die das Programm gestalten und den historischen Kontext lebendig machen. Wer noch tiefer in die Geschichte des Bauernkriegs eintauchen möchte, sollte unbedingt einen Blick ins Programm werfen. Denn in vielen Ausstellungen, Vorträgen und Diskussionsrunden werden sowohl die historische Bedeutung des Bauernkriegs als auch seine Relevanz für die heutige Gesellschaft thematisieren. Egal ob jung oder alt, ob nur oberflächlich interessiert oder tiefgehend wissenschaftlich – hier soll jeder etwas für sich finden. Immerhin hat die Stadt Würzburg 200.000 Euro in die Hand genommen, um an den Aufstand der Leibeigenen zu erinnern.