Russland agiert, die Welt reagiert. Der gestrige Tag wird als Tag der grausamen Zerstörung, aber auch des großen Zusammenhalts in Erinnerung bleiben. Auf der gesamten Erde diskutieren, demonstrieren und beten besorgte Menschen für das Wohl der ukrainischen Bevölkerung. Auch bei uns in Mainfranken fanden gestern einige Veranstaltungen statt, die die deutsche Solidarität verdeutlichen. In Würzburg versammelte man sich beispielsweise in der Marienkapelle, um im gemeinsamen Gebet um bessere Zeiten zu bitten. Angst ist menschlich. Wut ist menschlich. Schmerz ist menschlich. An einem Tag wie dem gestrigen, an dem die russische Armee die Ukraine angegriffen hat, fühlen wir wohl alle mindestens eine dieser Emotionen. Gerade in solchen Momenten ist es wichtig, nicht zu schweigen und gemeinsam alles zu tun, was möglich ist. Genau deshalb hat die Gemeinschaft Sant’Edigio am Donnerstagabend ein gemeinsames Friedensgebet in der Friedenskapelle in Würzburg organisiert.
Bei der Veranstaltung fanden sich unzählige Betroffene zusammen, um gemeinsam zu beten, gemeinsam zu trauern, aber auch gemeinsam zu hoffen. Die Pfarrerin sowie die anderen Redner waren zwar sichtlich mitgenommen, doch schafften es gleichzeitig dem gesamten Saal Kraft für die bevorstehenden Wochen zu vermitteln. Besonders in Erinnerung blieb dabei ein Friedensgebet für all die Menschen, die momentan Krieg oder Terror ausgesetzt sind. Vom Senegal über Mexiko bis hin zur Ukraine wurden unzählige Länder in das Gebet aufgenommen. Mit jeder Nation, die genannt wurde, wurde der Unmut im Saal spürbar größer: Denn während Krieg nun erstmals für uns Europäer wieder wirklich präsent wird, war er eigentlich nie weg. Verständlicherweise sehr mitgenommen, aber dennoch stärker als nahezu jeder andere im Raum war an diesem Abend die junge Anastasiia. Die Ukrainerin schilderte die enorme Angst, die nicht nur sie, sondern vor allem ihre Familie und Freude vor Ort momentan empfinden. Sie liefert einen großen Appell an all die Menschen in Franken, aber auch ganz Deutschland, dass alle zusammenhalten und den Menschen in der Ukraine zeigen: Ihr seid nicht alleine.