Gästeführer Frank Schwartz hat sich jahrelang mit der Geschichte in Tauberbischofsheim während der Nazi-Zeit beschäftigt. Der ehemalige Offizier hatte während seiner Dienstzeit in Frankreich ein ganz besonderes Erlebnis – seitdem bietet er Führungen in seiner Heimatstadt an. Im Oktober wurde an den Jahrestag der Deportation aller deutschen Bürger jüdischen Glaubens aus Baden erinnert.
Juden wurden in Tauberbischofsheim gequält und eingesperrt
Schon am ersten Sonntag nach Kriegsausbruch, dem 3. September 1939, wurden die noch in Tauberbischofsheim wohnenden Juden aus ihren Wohnungen geholt und auf dem Marktplatz zusammengetrieben. Die Männer wurden zur Synagoge abgeführt und mussten bei ihrem Marsch ein Plakat mit der Aufschrift: „Wir sind die Kriegshetzer“ tragen. Sie wurden auf weitere demütigende Arten gequält. Die Frauen und Kinder wurden sechs Wochen lang eingesperrt.
Deportation
Nach sechs Wochen Internierung in Tauberbischofsheim wurden die jüdischen Mitbürger wieder entlassen. Ihre Wohnungen waren allerdings von Kriegs-Flüchtlingen besetzt oder ausgeplündert. Die Juden von Tauberbischofsheim wurden am 22. Oktober 1940 in Konzentrationslager deportiert. Dort wurden fast alle vom nationalsozialistischen Regime ermordet.