Vergessen, was eben noch so klar war – das ist der schleichende Prozess, den Betroffene durchlaufen. Doch Demenz betrifft nicht nur die Erkrankten, sondern auch die Menschen in ihrem Umfeld. Umso wichtiger ist es, über diese Krankheit aufzuklären und Unterstützung anzubieten. In Aschaffenburg fiel dazu am Freitag der Startschuss für die fünfte Bayerische Demenzwoche.
Ganz schön schwierig können die einfachsten Aufgaben werden, wenn man an Demenz erkrankt. Alltägliche Dinge wie Anziehen, Tisch decken oder Bezahlen können dann schier unüberwindbare Hindernisse darstellen. Das musste auch Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach am Freitag feststellen, nachdem sie zur Eröffnung der fünften Bayerischen Demenzwoche einen Demenzparcours im Martinsforum in Aschaffenburg durchlaufen hatte.
Die Aktionswoche ist Teil der Bayerischen Demenzstrategie, die die Staatsregierung 2013 beschlossen hat. In diesem Jahr sind mehr als 1.100 Veranstaltungen geplant – schließlich ist Demenz ein wichtiges Thema, das uns alle angeht. In Bayern sind aktuell um die 270.000 Menschen von Demenz betroffen. Die Dunkelziffer wird jedoch wesentlich höher geschätzt. Aufgrund der alternden Gesellschaft rechnen Expertinnen und Experten bis 2030 mit einem Anstieg auf 300.000 Betroffenen.
Bisher gibt es noch keine wirksamen Therapien, um den bei einer Demenz einsetzenden Prozess des Abbaus kognitiver Fähigkeiten zu beeinflussen. Umso wichtiger sei ist es, dass Angehörige, aber auch wir als Gesellschaft demenzerkrankte Menschen unterstützen. In ganz Bayern finden noch bis zum 28. September zahlreiche Aktionen statt, die von Vorträgen über Gedächtnistrainings bis hin zu Beratungen für Angehörige reichen. Mehr Informationen zu den Veranstaltungen in Ihrer Region finden Sie unter www.demenzwoche.bayern.de