Startschuss für die Fusion der Main-Klinik in Ochsenfurt und der Klinik Kitzinger Land. Nur eine Gegenstimme gab es bei der gemeinsamen Kreistagssitzung in Ochsenfurt. Davon abgesehen ist man sich also einig: Der Zusammenschluss soll kommen – und zwar bald. Geplanter Start: 1. Januar 2026.
„Ich glaube das ist wirklich ein starkes Signal für den ländlichen Raum. Für unser Personal, aber auch für die Menschen, die hier wohnen und im Fall der Fälle Hilfe brauchen. Darum bin ich beiden Kreistagen dankbar, dass sie diese Beschlüsse so gefasst haben. Das heißt aber auch, dass wir jetzt jede Menge Arbeit haben. Das Ziel ist klar – der Weg und die Route muss noch genau definiert werden“, so der Würzburger Landrat Thomas Eberth.
Gründe für die Fusion sind insbesondere zum einen die Krankenhausstrukturreform, deren letzte Phase 2027 greifen wird. Hier sind künftig angebotene Leistungen mit Nachweisen zu Mindestfallzahlen verknüpft. Anders gesagt sieht die Reform ein Wachstum von Kliniken als Schlüssel zum Erfolg an – so soll der Fokus künftig auf dem Ausbau von Kernbereichen liegen. Zum anderen befinden sich die beiden unterfränkischen Krankenhäuser derzeit in keiner guten wirtschaftlichen Situation. Die Vorteile einer Fusion:
„Dass wir die Gesundheitsversorgung für unsere Bevölkerung hier im Raum auf Dauer hoffentlich sicherstellen können. Und wenn wir gemeinsam zusammen sind, sind wir gemeinsam stärker. Und können gemeinsam die Leistungen bündeln und können so sicherlich mehr anbieten, als jeder einzelne in Zukunft anbieten könnte. Weil durch die gesetzlichen Vorgaben, uns diese erschwert werden in den Strukturen, in denen wir bislang sind“, erklärt die Kitzinger Landrätin Tamara Bischof.
Man müsse die Effizienz steigern, so Bischof weiter. Dies beziehe sich auch darauf, dass das vorhandene medizinische Personal gehalten und entsprechend effizient eingesetzt wird. Arbeitsplätze sind Stand jetzt also durch die angestrebte Fusion definitiv nicht bedroht. Beide Standorte sollen erhalten bleiben unter einer gemeinsamen Klinik. Demnach müssen beide bestehenden Systeme aufeinander eingestellt und Doppelstrukturen vermieden werden. Auf medizinischer Ebene müsse noch das Konzept verfeinert werden, so Bischof. Eines der Ziele ist es, zumindest die umfassende Notfallversorgung in Chirurgie und Innerer Medizin an beiden Standorten langfristig zu sichern.
Für die geplante Fusion der beiden Kliniken soll ein gemeinsames Kommunalunternehmen gegründet werden, welches so künftig flexibel agieren kann. Dieses „gKU“ soll dann im Laufe des Jahres entstehen und eben möglichst zu Beginn 2026 an den Start gehen. Klar ist: Aktuell steht man noch am Anfang eines langen Weges, der sicherlich noch über viele Jahre Herausforderungen für alle Beteiligten bereithält. Hier sind künftig also enge Zusammenarbeit und Kompromissbereitschaft gefragt. Mit dem nun gefassten Grundsatzbeschluss ist aber schon ein großer Schritt in Richtung zukunftssichere Versorgung in beiden Landkreisen getan.