Sport verbindet und bringt Menschen zusammen. Diese spielen miteinander, verfolgen ein gemeinsames Ziel und vergessen das, was sie voneinander trennt. Selbst dann, wenn eine Mannschaft keine einheitlichen Trikots hat, wenn sie unterschiedliche Hautfarben haben oder auf verschiedenen Kontinenten lebt. Eine solche Mannschaft bilden die Schülerinnen und Schüler des Würzburger Deutschhausgymnasium mit Schülerinnen und Schülern aus Mwanza in Tansania.
Während Sport für uns Deutsche vor allem Ausgleich ist, ist er für Menschen in Tansania viel mehr. Für viele ist es das einzige Hobby. Die Möglichkeit in einem Verein zu spielen gibt Halt im Leben und lässt alltägliche Probleme vergessen. Das lernen auch die Schülerinnen und Schüler des Würzburger Deutschhausgymnasium von Ehrenamtlichen des Mein Ball – Dein Ball e. V. beim Vortrag „Was Kinder und Jugendliche in Deutschland von Kindern und Jugendlichen in Tansania lernen können“. In kurzen Videosequenzen lernen die deutschen Kinder von Gleichaltrigen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten vom deutschen und dem tansanischen Alltag.
Leider haben zu viele Tansanier aufgrund fehlender Spielflächen und Vereinsangebote nicht die Möglichkeit regelmäßig ihrer größten Leidenschaft nachzugehen. Daher fördert der „Mein Ball – Dein Ball e. V“ der in Tansania „Sports Charity Mwanza“ heißt, den Ausbau von Mannschaftssportarten. Unterstützung kommt dabei vom Würzburger Deutschhausgymnasium. Nach dem Vortrag geht es für die Schülerinnen und Schüler in die Turnhalle, um dort mit weiteren tansanischen Ehrenamtlichen eine echte afrikanische Sportstunde zu verbringen. Zuerst lernen die Kinder, wie man in Tansania Bälle herstellt. Denn echte Lederbälle wie in Deutschland sind dort kaum zu bekommen. Aus zerknüllten Plastikfolien entsteht die runde Grundform. Schnüre halten den Ball zusammen und unterteilen ihn in 12 Teile. Durch diese Schnüre werden wiederum andere Plastikschnüre gewebt, die dann die Oberfläche des typisch tansanischen Balls bilden. Auch Fußballschuhe sind Mangelware. Deshalb ist es wichtig, dass sie so oft wie möglich geflickt, statt weggeworfen werden. Der Mein Ball – dein Ball e. V. Sammelt daher Bälle, Schuhe und Trikots und schenkt ihnen in Mwanza ein neues Leben. Der Verein sammelt aber auch Spendengelder. Die sammelt das Deutschhausgymnasium dieses Jahr bereits zum fünften Mal beim sogenannten Lebenslauf. Beim Spendenlauf im letzten Jahr kamen ganze 50.000 Euro zusammen.
Mtumba, die den Schülerinnen und Schülern heute zeigt, wie eine tansanische Sportstunde aussieht, war selbst auf einer Schule die ein Sportzentrum bekommen hat. Doch damit nicht genug denn Sport Charity Mwanza bildet in den regionalen Sportverbänden die mit dem Bau eines Zentrum entstehen auch Trainer sportlich, organisatorisch und pädagogisch aus. Durch die Bauprojekte finden auch lokale Handwerkerinnen und Handwerker über Monate Arbeit. Entwicklungshilfe einmal anders also: denn Sport gilt hat bei einer Jugendarbeitslosigkeit von fast 90% eine sehr hohe gesellschaftliche Bedeutung.