Die Gemeinde Altertheim im Landkreis Würzburg ist in der vergangenen Zeit immer häufiger in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Grund dafür sind die umstrittenen Pläne der Firma Knauf, dort ein Gips-Bergwerk errichten zu wollen. Am Wochenende wurden in der Gemeinde zwei Bürgerentscheide durchgeführt, deren Ergebnisse nun vorliegen.
Es waren jeweils knappe Entscheidungen, doch nun ist es klar: Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in Altertheim lehnt die Pläne der Firma Knauf zum Bau eines Gipsbergwerks am Ortsrand ab. Dies geht aus zwei Bürgerentscheiden hervor, die nun in Altertheim durchgeführt wurden. Die Entscheidung der Genehmigung liegt letztlich immer noch beim Bergamt Nordbayern, aber die Gemeinde Altertheim hat nun klare Aufgaben.
Die erste Frage des Bürgerentscheids ging um die rechtlichen Möglichkeiten der Gemeinde, um gegen das geplante Bergwerk vorzugehen. Dies bezieht sich auch auf eine mögliche Klage vor dem Verwaltungsgericht, sollte das Bergwerk durch das Bergamt Nordbayern genehmigt werden. 56 % stimmten hier dafür, dass die Gemeinde alle zulässigen Maßnahmen gegen den Gipsabbau ergreift. Die zweite Frage behandelte das Thema „mögliche Grundstücksgeschäfte in der Altertheimer Mulde mit der Firma Knauf“. Hier stimmten 55,7 Prozent dafür, dass die Gemeinde eigene Grundstücke nicht verkaufen oder zur Nutzung überlassen dürfe, um darunter den Gipsabbau zu ermöglichen. Ein schwieriger Punkt in dieser Angelegenheit, da wohl entsprechende Verträge bereits geschlossen wurden. Wie die Gemeinde also hierbei weiter verfahren wird, bleibt nun abzuwarten.
Auf den Weg gebracht wurden die Bürgerentscheide vom Verein zur Förderung und Erhaltung einer gesunden Umwelt in Altertheim. Dessen Vorstände Klaus Bolch und Dieter Kraus-Egbers blicken bei den Ergebnissen der Entscheide entsprechend gelöst in die Zukunft. Von Seiten der Firma Knauf heißt es in einem schriftlichen Statement, dass man als tief in der Region verwurzeltes Unternehmen die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger sehr ernst nehme. Man verstehe das Ergebnis als Ansporn, weiter transparent und offen um Akzeptanz für das Vorhaben zu werben.
„Wir halten an den Plänen zur Errichtung des Gipsbergwerks fest. Die Voraussetzungen für die Zulassung unseres bergbaulichen Vorhabens liegen weiterhin vor. Die Rechtslage bleibt durch die Bürgerentscheide unverändert. Über die Zulassung des Bergwerks entscheidet allein das zuständige Bergamt. Maßgeblich sind fachliche Gutachten, gesetzliche Vorgaben und ein geregeltes Verfahren, das von Anfang an auch die Gemeinde und alle relevanten Behörden einbezogen hat.“ (Statement Knauf)
Der Fall Altertheim bleibt spannend – der Genehmigungsprozess könnte sich theoretisch noch über Jahre hinziehen. Nun hat ein weiterer Akteur jedoch klar Stellung bezogen.