Di., 25.07.2023 , 16:29 Uhr

Gegen das Vergessen – Stolpersteinverlegung in der Würzburger Mergentheimer Straße

Nicht wegsehen, nicht vorbeigehen. Die Opfer des Nazi-Regimes sollen in Erinnerung bleiben. In Form von kleinen, quadratischen Gedenktafeln sollen ihre Namen für die Ewigkeit im Boden eingelassen bleiben. Bereits zum 33. Mal wurden heute Würzburg Stolpersteine verlegt. Mit aktuell insgesamt 697 Steinen liegen in der Domstadt nun so viele, wie in keiner anderen bayerischen Stadt.

Stolpersteine für Homosexuelle Opfer des Holocaust

Eines der fünfzehn Stolpersteine, die heute verlegt worden sind, soll an den 1941 verstorbenen Ludwig Ortloff erinnern. Eine neunte Klasse der Mittelschule Heuchelhof hat die Patenschaft für den Stolperstein in der Mergentheimer Straße übernommen. Bei den Feierlichkeiten präsentierten die Schülerinnen und Schüler Bilder des homosexuellen Pop Art Künstlers Keith Haring.

In Würzburg werden Stolpersteine seit 2006 verlegt

Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist. Jeder Stolperstein steht für eine Person, eine Biografie, eine tragische Geschichte. Und der Name Ludwig Ortloff steht stellvertretend eben auch für alle homosexuellen Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet worden sind.

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