Von nun an erinnern 22 neue Stolpersteine an die Opfer des Nationalsozialismus. Mit aktuell insgesamt 648 Steinen liegen in Würzburg nun so viele, wie in keiner anderen bayerischen Stadt. Vor 80 Jahren, am 27. November 1941 wurden die ersten unterfränkischen Juden von Würzburg aus in Arbeits- und Konzentrationslager deportiert.
In der Domstraße 38 wurden gleich 5 Stolpersteine verlegt. Dort wird der fünfköpfigen Familie Pollack gedacht, die aus Giebelstadt zugereist war und ermordet wurde. Zwei Kinder wurden eigens aus einem Kinderheim in München nach Würzburg beordert, um dann sofort in den sicheren Tod zu fahren. Eigentlich wollten die Angehörigen der Familie aus Israel anreisen. Aufgrund der aktuell angespannten Corona-Lage mussten sie die Reise absagen. Um sie an der Verlegung der Steine trotzdem teilhaben zu lassen, wurden die Reden aufgezeichnet. Die Familien der Opfer werden stets über die Verlegung der Steine benachrichtigt – für die Verwandten ist das immer ein ergreifender Moment.