Do, 22.12.2022 , 13:23 Uhr

Gegen Fachkräftemangel – Stiftung wirbt in Schulen für den Pflegeberuf

Der Mangel an Pflegekräften in Senioreneinrichtungen und Kliniken ist enorm. Diese Situation ist uns wohl noch nie so deutlich vor Augen geführt worden, wie in der Corona-Pandemie. Im Kampf gegen das Virus setzten sich Ärzte und das Pflegepersonal unermüdlich für die Gesundheit der Patienten und der Bewohner in Einrichtungen ein. Mittlerweile hat sich, zumindest diese Lage, entschärft. Der Mangel an Personal bleibt aber weiterhin ein großes Problem. Winfried Wiendl, Gründer der Pflegedank Stiftung, will daran, wenigstens in unserer Region, etwas ändern. Damit sich mehr junge Menschen für den Pflegeberuf entscheiden, sind mehre Teams, gemeinsam mit jungen Pflegekräften seit einigen Jahren unterwegs um Vorträge in Mittelschulen zu halten.

Azubis stellen den Beruf der Pflegefachkraft in zahlreichen Schulen vor

Durch die Schilderungen der jungen Pflegekräfte erhielt auch eine Abschlussklasse der Frieden-Mittelschule in Schweinfurt einen authentischen Einblick in den Beruf. Die 17-jährige Celine Hartmann absolviert derzeit ihre Ausbildung zur Pflegefachfrau in Werneck und befindet sich im zweiten Lehrjahr. Nach dem Schulabschluss wollte sie einen Beruf ergreifen, der krisensicher ist. Der Beruf der Pflegefachkraft hat natürlich auch seine Schattenseiten. Auch das wollen die Azubis den Schülerinnen und Schülerinnen nicht verschweigen.

Personalmangel in der Pflege eine große Herausforderung

Damit Personalmangel nicht länger zur Schattenseite des Pflegeberufs gehört, braucht es mehr junge Menschen, die eine Ausbildung in diesem Bereich ergreifen. Das Ziel der Vorträge in den Schulen ist es deshalb, über Bedingungen, Dauer, Inhalte, Einkommen und Karrieremöglichkeiten der generalistischen Ausbildung zur examinierten Pflegefachkraft zu informieren und Vorurteile aus dem Weg zu räumen.

Viele Vorurteile über den Pflegebereich sind völlig unbegründet

Mittlerweile hat das Berufsfeld zudem einen weiteren Vorteil. Früher gab es unterschiedliche Ausbildungsinhalte für Pflegekräfte in den verschiedenen Bereichen. Ob Krankenpflege, Kinderkrankenpflege oder Altenpflege – diese Frage musste gleich zu Beginn der Ausbildung beantwortet werden. Seit dem 1. Januar 2020 hat sich das geändert: Die drei Berufsbilder wurden zu einer generalistischen Ausbildung mit dem Abschluss als Pflegefachfrau beziehungsweise Pflegefachmann zusammengeführt. Die Azubis erhalten so drei Jahre lang Einblick in alle Einsatzgebiete der Pflege und können sich erst nach Abschluss der Prüfung entscheiden, wo sie arbeiten wollen. Fachkräfte werden in allen Bereichen händeringend gesucht.

Damit es uns gut geht, wenn es uns einmal nicht mehr so gut geht

Die von Winfried Wiendl 2018 gegründete Pflegedank-Stiftung hofft, mit den Vorträgen in Mittelschulklassen das Interesse bei Schülerinnen und Schülern, die unmittelbar vor einer Berufswahl stehen für den Pflegeberuf zu wecken. Und das ist dringend notwendig. Denn die Situation wird sich, alleine durch die Tatsache, dass wir Menschen immer älter werden, immer weiter verschärfen.

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