Dass Würzburg bunt ist, haben die Bürgerinnen und Bürger der Stadt am vergangenen Sonntag wieder einmal bewiesen. Um sich gemeinsam dem Rechtsruck in Deutschland entgegenzustellen und ein deutliches Zeichen für die Demokratie zu setzen, kamen zu einer Kundgebung am Würzburger Dom tausende Menschen zusammen. Doch das war nicht der einzige Ort, an dem im Namen der Demokratie auf die Straßen gegangen wurde.
Wenn in der letzten Zeit in Würzburg zu Veranstaltungen gegen Rechts aufgerufen wurde, war die Teilnahme stets hoch. So auch am Wochenende, als unter dem Motto „Vielfalt schützen – gegen Rechtsextremismus und gegen Diskriminierung jeder Art“ wieder eine gemeinsame Kundgebung organisiert wurde. Das Aktionsbündnis „Würzburg ist bunt“ war schon seit jeher ein Dach, unter dem sich Gewerkschaften und Religionsgemeinschaften miteinander verbinden können. Zu den über 100 Initiativen zählt auch das „Würzburger Bündnis für Demokratie und Zivilvourage“, dem Burkhard Hose angehört.
Zu Beginn der Veranstaltung sprachen drei Menschen über diskriminierende und ausgrenzende Erfahrungen im Alltag. Diese geschahen etwa aufgrund eines Rollstuhls oder der eigenen Herkunft. Auf ebensolche Missstände wollen sie verstärkt aufmerksam machen. Auch Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, richtete einige Worte an die Menschenmenge. Er sieht die Veranstaltung in Würzburg als machtvolle Antwort auf den Rechtsruck. Gemeinsam kamen Vertreter der vier großen Religionsgemeinschaften auf die Bühne, um klare Kante zu zeigen. Rassismus habe in den Religionen keinen Platz, so die Nachricht. Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt sieht zum einen die Politik in der Verantwortung, richtet sich aber auch gezielt an die Bürgerschaft. Denn nur gemeinsam könne man die Demokratie erhalten.
Und das ist auch in Wörth am Main passiert, wenn auch in etwas kleinerem Maße als in Würzburg. Nach Angaben der Polizei sind am Sonntag auf der Schlosswiese rund 600 Menschen zusammengekommen, um ein Zeichen für Demokratie und Vielfalt zu setzen. Die Veranstaltung wurde vom Bündnis „Aschaffenburg ist bunt“ organisiert, das bereits seit 2017 besteht. Einer der Redner: Björn Wortmann vom DGB Unterfranken. Solange die Demokratie und die Vielfalt in unserer Gesellschaft gefährdet sind, werden die Kundgebungen weitergehen. Da sind sich die Protestierenden sowohl in Würzburg als auch in Wörth sicher.