Vielfalt ist etwas schönes. Sie bereichert unsere Gesellschaft, ist aber auch mit Herausforderungen verbunden. Genau hier setzte am vergangenen Wochenende das erste Vielfaltsfest in Veitshöchheim im Kreis Würzburg an.
„Gemeinsam.Vielfältig.Stark.“ – unter diesem Motto ging das erste Vielfaltsfest in Veitshöchheim an den Start. Gemeinsam mit dem VdK und dem Berufsförderungswerk hatte das Kulturamt der Gemeinde das Fest auf den Weg gebracht. So informierten auf dem Markt der Möglichkeiten diverse Organisationen und Projekte über ihr Schaffen in den Bereichen Inklusion, Integration und Seniorenarbeit. Eine gute Gelegenheit für neue Begegnungen und sich der Vielfalt unserer Gesellschaft bewusst zu werden. Doch wie könnte man den Begriff der Vielfalt genauer definieren?
„Vielfalt ist für mich wie ein Mosaik – wie auch der Name unserer Band heute. Dass einfach ganz viele, ganz unterschiedliche Teilchen, Menschen, Ansichten und Gedanken zusammenkommen. Heute machen wir das sogar richtig sichtbar mit unserem Vielfaltsfest, weil wir ganz verschiedene Perspektiven auf unserem Gelände zeigen“, so Judith Faltl vom Berufsförderungswerk Würzburg.
Also egal, ob etwa Menschen ohne Sehkraft oder mit Einschränkungen beim Gehen: Hier auf dem Vielfaltsfest konnte man jeweils die Perspektiven der anderen einnehmen und so möglicherweise für den Alltag einen besseren Umgang damit erlernen. Ein Beispiel dafür war etwa das Dunkel-Erlebnis. Wer wollte, konnte sich in Begleitung von Blinden durch einen dunklen Parcours wagen und erfahren, was es bedeutet, wenn man nichts sieht.
Im Berufsförderungswerk in Veitshöchheim leben und arbeiten Menschen aus der ganzen Welt. So kommen ungefähr zwei Mal im Jahr neue Teilnehmende hinzu, die sich wegen einer Sehbehinderung oder auch anderen gesundheitlichen Einschränkungen beruflich neu orientieren müssen.
„Mehrmals im Jahr kommen geflüchtete Menschen zu uns, weil sie von Aggressoren aus ihrem Heimatland vertrieben wurden und bei uns Deutsch lernen. Und so sind wir eine wahnsinnig vielfältige Einrichtung, die sich auch ständig neu durchmischt. Da kommen jeden Tag neue Teilnehmer, immer wieder natürlich auch neue Mitarbeiter. Und ja: Wir mischen uns eigentlich täglich neu und das ist absolute Vielfalt“, erklärt Judith Faltl weiter.
Ein kunterbunter Mix, der zu funktionieren scheint. In Veitshöchheim spielt Inklusion grundsätzlich schon eine große Rolle.
„Wir haben einen AK Inklusion, der die Belange von Behinderten aufgreift und dann in das Gemeindegremium einbringt. Da geht es um Absenken der Bordsteine, da geht es um Einrichtungen für Sehbehinderte und Blinde und dergleichen mehr. Und wir greifen das auf, und versuchen dann dort, wo der größte Bedarf ist, nach und nach die Barrieren abzubauen. So sollte das eigentlich im Alltag dann auch funktionieren“, erzählt Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz.
Und das ist ja auch mit das Wichtigste: Dass alle unbeschwert ihren Alltag bestreiten können und rücksichtsvoll miteinander umgegangen wird.